Niemczyks Doppelsechs: Bundesliga-Wochenende – Spannend wird’s erst hinter den Bayern

Los Verfolgereros, Muchachos! Viel Gewese um Personalien, dabei ist das Wochenende der Plätze Zwei bis Fünf viel interessanter.

Da werden selbst die Redakteure von kicker.de zu Dichtern und Denkern: „Es mag wogen in Christian Heidel“ lautet der poetische Aufmachersatz einer Online-Story über das Abwerbe-Angebot von Schalke 04 an den Manager von Mainz 05, der seit einer gefühlten Ewigkeit einen hochrespektablen Job bei den Rheinhessen macht. Die Offerte gilt zwar erst für den Sommer 2016, wenn der Vertrag mit dem bisherigen Schalke-Oberchecker Horst Heldt (seitdem verunsichert) ausläuft. Doch dieses Wildern der Gelsenkirchener auf fremden Terrain passte kongenial in eine Woche, wo es mehr um Personalien und Kabale (siehe auch: FIFA, UEFA) als um den eigentlichen Sport ging. Ob „Tiger“ Effes erster Trainerjob im beschaulichen Paderborn, das Gewese um Kloppos Einstieg bei den „Reds“ vom Mersey; Dirk Schusters (unser Mann im „Bölle“) Rückblick auf seine wilde Zeit als wilder Buli-Spieler oder das latente Nachfolge-Geraune um „Pep“ Guardiola von der Säbener Straße – die Ligapausen-Woche verführt einfach zu allerlei Kapriolen.

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Nachdem die Meisterschaftsfrage ja nun geklärt ist und sich die Branche mit B-Stories („Müller: Bayern kann über 100 Tore schießen“ – Sport-Bild) vergnügt, wird der kommende Spieltag zumindest für die Plätze Zwei bis Fünf einigermaßen spannend. Schließlich spielt die wundersame Hype-Truppe Hertha BSC auswärts bei S04 und kann bei einem Sieg auf Platz Drei vorziehen. Ähnliches könnte dem wundersamen 1. FC Köln auf Platz Fünf passieren, der die Rumpeltruppe von Hannover 96 zu Gast hat. Eigentlich eine machbare Aufgabe, wenn da nicht das alte Gespenst mit schönen Namen „Diva vom Rhein“ über die herbstlichen Wipfel von Müngersdorf schweben würde. Und da der BvB bereits am heutigen Freitag in Mainz einiges gut machen möchte, darf sicherlich von „hochspannenden Nicht-Mehr-Verfolger-Fernduellen“ sprechen.

Diese lassen letztlich alle Emo-Geschichten um Kloppo, Effe und Jogi („Wer löst das Stürmerproblem im Nationalteam?“) ins zweite Glied rutschen. Oder wie sagte es der weise Prophet aus München-Giesing: „Geht’s raus und spielt Fußball!“ – Darauf ein doppelten Beckerbauer.

 

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