Sean Lennon: „Menschen halten mich für den verwöhnten Faulpelz-Sohn von John und Yoko“
Sean Lennon hat noch immer mit vielen Klischees zu kämpfen – trotz zahlreicher eigener Projekte stempele man ihn als verzogenen Beatles-Sohn ab.
„Egal, was ich tue, Menschen halten mich für den verwöhnten Faulpelz-Sohn von John und Yoko“ – Im Interview mit „The Guardian“ reflektierte der Musiker kürzlich über seine persönliche Situation als Nachkomme des berühmten Paars.
Lennon produziert derzeit das kommende Album von Fat White Family und arbeitet an deren Nebenprojekt Moonlandingz. Seine zahlreichen Kollaborationen hätten jedoch nicht an den „unrealistischen positiven oder negativen Erwartungen“ geändert, denen er als Nachkomme eines Beatles regelmäßig ausgesetzt ist.
„Menschen sagten zu mir ‚Warum machst du nicht etwas unter einem Pseudonym und schaust dir an, wie die Reaktionen sind‘. Ich habe darüber nachgedacht, fand es dann allerdings meinem Vater, meiner Familie und mir gegenüber respektlos. Als könnte ich nicht stolz auf mich sein. Ich wollte mich nicht verstecken.“
Er habe es seinen Eltern zu verdanken, dass er an Kunst und Musik interessiert ist. Respekt für sie stecke daher in allem, was er tut. „Es definiert mich. Ich schätze mich als Mutter- und Vatersöhnchen ein – als ich klein war, habe ich sie wie Helden verehrt und daraufhin mit eigener Musik angefangen.“ Seine liebste Beatles-Ära ist jene, die mit „Revolver“ eingeleitet wurde – „als sie progressives Songwriting wirklich vorangetrieben haben.“
Durch das Schreiben von Firmen-Jingles und Filmmusik habe sich der Beatles-Sohn bisher ein gutes Einkommen sichern können. Sich selbst zu definieren, falle ihm jedoch noch immer schwer. „Ich mache einfach mein Ding. Ich habe ein Label, mache Musik, führe bei einer Dokumentation Regie. Ich versuche, meine Arbeit für sich sprechen zu lassen.“