Shin’Ichiro Watanabe :: Terror In Tokyo, Vol. 1 + 2
Die Anime-Serie "Terror In Tokyo" von Shin'ichiro Watanabe
Der Japaner Shin’ichiro Watanabe ist einer der aufregendsten Anime-Filmemacher außerhalb des Studio Ghibli seines Landsmannes Hayao Miyazaki. Sein Debüt, die Ende der Neunziger entstandene Space-Opera „Cowboy Bebop“, zog sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Die mit Jazz- und Blues-Klängen unterlegte Serie ist bis heute eine der bekanntesten und erfolgreichsten Anime-Produktionen überhaupt. Seither hat Watanabe an der Realisierung von gut einem Dutzend weiterer Trickfilme mitgewirkt, darunter zwei Folgen der neunteiligen Anthologie „The Animatrix“ der Wachowski-Geschwister sowie die international gelobte Serie „Samurai Champloo“. Pünktlich zu seinem 50. Geburtstag erscheint nun mit „Terror in Tokio“ sein neuester Coup in deutscher Übersetzung. Im Zentrum dieser mitreißenden Gangsterjagd in elf Folgen stehen zwei Teenager, die Tokio mit einer Anschlagsserie überziehen, ein geschasster Ermittler und zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die schüchterne Lisa Mishima ist von ihren beiden neuen, geheimnisvollen Mitschülern, Arata Kokonoe (alias Nine) und Toji Hisami (alias Twelve), schwer beeindruckt. Was jedoch keiner ahnt: Die beiden hochbegabten Hacker veranstalten mit den Sicherheitsbehörden ein Katz-und-Maus-Spiel der besonderen Art. Sie sind die hinter Masken verborgenen Drahtzieher einer Serie von Anschlägen auf die öffentliche Infrastruktur. Unter dem Decknamen des griechischen Dämons des Unheils, „Sphinx“, kündigen sie die Anschläge im Internet in Form philosophischer Rätsel an, um die Ermittler auf die Spur
ihrer Motive zu führen.
Wie üblich bei Watanabe ist auch „Terror in Tokio“ ein Gesamtkunstwerk, in dem Musik eine elementare Rolle spielt. Die fiebrigen Sounds von Yoko Kanno (Seatbelts) spiegeln die Nervosität der hier inszenierten Alternativgesellschaft wider, die angesichts von Cyberkriminalität, atomarer Bedrohung, politischer Korruption und faschistoider Geheimbünde unter Strom steht. Ein großartiger Abgesang auf die Moderne, an dessen Ende das Prinzip Hoffnung fast vollständig ausradiert ist