Nach Stefan Raabs Rückzug: ProSieben-Aktie im freien Fall

Lange Jahre war Stefan Raab das Zugpferd von ProSieben, füllte Sendeplatz um Sendeplatz. Da kann es kaum überraschen, dass nur einen Tag nach seiner Rückzugsankündigung die Aktie der Sendergruppe einknickte.

Sicher wird ProSieben von Stefan Raabs Rückzugswunsch schon länger informiert gewesen sein, hat man doch über 16 Jahre lang erfolgreich zusammengearbeitet und gegenseitig davon profitiert. Nun muss sich der Privatsender allerdings nach einem neuen Zugpferd umschauen (oder sich an die Hoffnung klammern, dass Joko & Klaas in Zukunft noch weitaus mehr gewinnträchtige Formate allein stemmen) – und vor allem viele freiwerdende Sendeplätze füllen.

Da wundert es kaum, dass auch die Finanzwelt eher skeptisch reagiert: Die ProSiebenSat.1-Aktie fiel nur einen Tag nach der Presseerklärung Raabs um fast drei Prozent. Raab sei ein Garant für überdurchschnittliche Einschaltquoten in der werberelevanten Zielgruppe gewesen, erklärte dazu DZ-Bank-Analyst Harald Heider.

Wer füllt das Vakuum, das Stefan Raab bei ProSieben hinterlässt?

Zur Zeit ist deshalb kaum abzusehen, welche finanziellen Folgen die personelle Vakanz für den Sender haben wird. Raab hat sich nicht nur als Moderator einen Namen gemacht, sondern auch viele erfolgreiche Konzepte umgesetzt („Schlag den Raab“, „Bundesvision Songcontest“), deren Bedeutung weit über die Sendergrenzen hinaus ging.

Der 48-Jährige wird dem TV-Markt allerdings nicht verlorengehen, denn produziert werden seine Shows von der 1994 gegründeten Kölner Brainpool TV, an der er beteiligt ist und zu der seine Produktionsfirma Raab TV gehört.

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