Tidal: Wie Jay-Z, Kanye West, Madonna & Co. das Musik-Streaming revolutionieren wollen
Alle für Tidal, Tidal für alle: Bei einer Gala in New York versammelten sich Musiker wie Beyoncé, Rihanna und Daft Punk, um für den neuen HiFi-Streaming-Dienst zu werben.
Auf der Bühne der Moynihan Station in Manhattan sah es am Montagabend ein wenig so aus, als hätte sich eine Pop-Musik-Version der Avengers zusammengefunden: Sämtliche Megastars der Branche machten sich stark für den neuen Streaming-Dienst Tidal, darunter Nicki Minaj, Jack White und Arcade Fire.
„Wir sind an diesem Tag hier vor euch zusammengekommen… mit einer Stimme der Einheit, in der Hoffnung, dass heute ein Moment sein wird, der für immer den Kurs der Musikgeschichte verändern wird“, sagte Alicia Keys in ihrer blühenden Rede. „Unser Ziel ist einfach: Wir möchten einen besseren Service zur Verfügung stellen und eine bessere Erfahrung, sowohl für Fans als auch für Künstler. Das ist unser Versprechen an die Welt.“ Schließlich zitierte sie gar Nietzsche mit den Worten: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“
Danach lud Keys ihre Mitstreiter ein, eine „Deklaration“ zu unterschreiben, ohne genau zu sagen, was dort eigentlich steht. „Das ist der Beginn einer ganz neuen Ära“, predigte die Sängerin weiter.
Das Besondere an Tidal: Der Streaming-Dienst ist in den Händen eines einzigen Musikers. Jay-Z hat diesen Monat angeblich 56 Millionen in das norwegische Unternehmen Aspiro investiert, das Tidal gegründet hat. Eine Social-Media-Kampagne begleitete den Start. Stars wie Coldplay twitterten unter dem Hashtag #TIDALforALL und färbten ihre Profile Türkis.
Die Vision der Allstars um Jay Z ist im Kern idealistisch: Sie wollen Musik wieder einen Wert geben. Denn beim Konkurrenzdienst Spotify etwa erhalten Interpreten nur durchschnittlich 0,7 Cent pro gespieltem Song. Diese Vision hat einen Preis, denn der Basis-Dienst soll bei Tidal 9,99 Euro pro Monat kosten und bietet Streaming von AAC-Dateien mit bis zu 320 Kbit/s. Für 19,99 Euro gibt es Lieder auch als FLAC-Datei in 1411 Kbit/s – also in CD-Qualität. Dafür soll die Musik hier in besonders hoher Tonqualität und ohne technischen Klangverlust laufen.