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Die 100 größten Musiker aller Zeiten: Platz 80 – 71
Die Liste der 100 Musiker, die 2011 aktualisiert wurde, ist ein Beitrag zur Rock-Historie. Die Essays über die 100 Besten stammen aus prominenter Feder, es sind Huldigungen aus der Fan-Perspektive.
Platz 80: Elvis Costello
Liz Phair über Elvis Costello: Elvis Costello schreibt Rromane im Drei-Minuten-Format. Er schleicht sich in deinen Kopf – und ist dann nicht mehr rauszukriegen. Wer Elvis Costello liebt, liebt ihn für seine Wahrnehmung: Die Tiefe und Breite seiner Beobachtungsgabe ist unfassbar.
Als ich ein Teenager war, fantasierten viele meiner Freundinnen davon, dass Elvis einmal einen Song über sie schreiben würde. Seine Songs über Frauen oder Mädchen treffen genau ins Herz und ziehen dir den Teppich unter den Füßen weg.
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Redferns.
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Platz 80: Elvis Costello
Liz Phair über Elvis Costello: Elvis Costello schreibt Rromane im Drei-Minuten-Format. Er schleicht sich in deinen Kopf – und ist dann nicht mehr rauszukriegen. Wer Elvis Costello liebt, liebt ihn für seine Wahrnehmung: Die Tiefe und Breite seiner Beobachtungsgabe ist unfassbar.
Als ich ein Teenager war, fantasierten viele meiner Freundinnen davon, dass Elvis einmal einen Song über sie schreiben würde. Seine Songs über Frauen oder Mädchen treffen genau ins Herz und ziehen dir den Teppich unter den Füßen weg.
Copyright: Redferns
Platz 80: Elvis Costello
Liz Phair über Elvis Costello: Elvis ist ein Poet mit dem Herzen eines Punks. Wenn er sich in eine Nummer reinkniet und die Sau rauslässt, erinnert er mich ein wenig an Jerry Lee Lewis. Sein Rock-Material hat oft rohe, physische Gewalt – selbst wenn er nur mit dem Piano auf der Bühne ist. Als ich ihn das erste Mal sah, wollte ich nicht glauben, wie er all diese Worte rausspuckt und sich nicht darum schert, ob er dabei die richtigen Noten trifft. Natürlich spielten The Attractions eine wichtige Rolle in seiner Musik: Wenn man versucht, ein ganzes Buch in einen Song zu pressen, ist ein guter Groove schon ganz hilfreich.
Copyright: Dominic Pencz
The Four Tops
Smokey Robinson über The Four Tops: Sie waren die erste Gruppe, die moderne Harmonien aufgriff. Sie konnten noch immer Gospel singen, aber sie interpretierten R&B wie keine anderen. Ich liebe Sänger, die man bereits identifizieren kann, wenn sie auch nur den Mund aufmachen – und Levi Stubbs war einer von ihnen, einer der größten, die je gelebt haben. Seine Stimme hatte ein unverkennbares Timbre, und zusammen mit Obie Benson, Duke Fakir und Lawrence Payton war er einfach unschlagbar. Die Four Tops werden immer ganz oben stehen. Ihre Musik ist für die Ewigkeit.
Copyright: Motown (Universal)
Platz 78: The Stooges
Thurston Moore über The Stooges: Für mich waren sie immer die perfekte Verkörperung dessen, was Musik sein sollte – Musik als Manifest des nackten Lebens, Musik, die bis in die Extreme der Existenz vorstößt. Sie spielten High-Energy-Blues und orientierten sich an den Freakouts von Jimi Hendrix und dem Geist von John Coltranes Free-Jazz. Für Iggy sollten die Stooges eine Variation dessen sein, was er als Junge in Chicago erlebt hatte: alte Blues-Leute, die sich so sehr in ihre Musik reinhingen, dass – wie Iggy es ausdrückte – „die Musik nur so vom Körper tropfte“.
Copyright: Getty Images
Platz 78: The Stooges
Thurston Moore über The Stooges: Der Sound der Band war simpel und ging doch unter die Haut. Scott Asheton spielte Drums, als spiele er in einer elektrischen Blues-Band. Während sein Bruder Ron kantige Akkord-Progressionen aus der Gitarre schlug, drückte Scott aufs Gas und konnte doch gleichzeitig swingen. Als ich mit Ron für den Soundtrack von „Velvet Goldmine“ zusammenarbeitete, gab er mir in der ersten Woche erst einmal einen Crashkurs, wie Stooges-Songs zu spielen seien. Es war wunderbar.
Copyright: WireImage
Platz 77: Beastie Boys
Darryl „DMC“ McDaniels über die Beastie Boys: Jeder der Beastie Boys hat eine andere Persönlichkeit. Mike D ist der Checker: Er schaut um sich und saugt alle Informationen auf. MCA war immer der Erwachsene. Und Ad-Rock ist der Griff ins volle Leben – immer freundlich, witzig und interessiert. Aber vielleicht meine liebste Eigenschaft der Beasties ist, dass sie alle so abgeklärt sind: Sie haben mir und vielen anderen eine Menge über das Leben, die Leute und die Musik beigebracht.
Copyright: Phil Andelman
Platz 77: Beastie Boys
Darryl „DMC“ McDaniels über die Beastie Boys: In den frühen Tagen des Rap galt es als gottgegeben, dass nur Schwarze HipHop mochten, während die Weißen ausschließlich auf Rock standen. Die Wirklichkeit sah anders aus. Bei Run-DMC rappten wir über Rockbeats, während eine Punkband wie die Beasties HipHop hörte.
Ich traf sie zum ersten Mal in Rick Rubins Studentenbude an der New York University. Was mich völlig kirre machte, war die Tatsache, dass sie alles über HipHop wussten: Sie kannten die Cold Crush Brothers, Treacherous Three, Afrika Bambaataa – den ganzen Old-School-Shit. Und obendrein konnten sie rappen, sie konnten singen und spielten Instrumente.
Copyright: Beastie Boys
Platz 76: The Shirelles
Paul Shaffer über The Shirelles: Die Shirelles hatten einen „Sound“ – ein Terminus, der für die Vocal-Group-Ära der Sechziger von eminenter Bedeutung war.
Shirley Alston Reeves, für die meisten Lead-Vocals zuständig, klang gefühlvoll und lebensnah. Wenn sie sang „Baby, it’s you“, fühlte man sich tatsächlich angesprochen.
Sie waren nicht die erste Girlgroup, aber die erste mit einer ganzen Palette von Hits. Sie beeinflussten so ziemlich alle – von den Ronettes über Motown-Bands wie den Supremes bis hin zu den Beatles, die „Baby It’s You“ und „Boys“ coverten.
Platz 75: The Eagles
Sheryl Crow über The Eagles: Sie mögen vor allem das Erscheinungsbild von Country und Rock geprägt haben, aber für mich machen die Eagles einfach American Music, und großartige obendrein. Es ist ein Wunder, dass eine Band so viele Einflüsse – neben Country und Rock auch Soul, R&B und Folk – assimilieren konnte, um daraus dann einen so genuinen Sound zu destillieren.
Und die Eagles waren eine wirkliche Band. Nach ein, zwei Alben entwickelten sich Don Henley und Glenn Frey zu einem der größten Songwriter-Teams in der Rockmusik, doch Material, vor allem aber begnadete musikalische Beiträge, lieferten sie alle: Randy Meisner und Bernie Leadon, dann Don Felder, später Joe Walsh und Timothy B. Schmit.
Copyright: Redferns
Platz 75: The Eagles
Sheryl Crow über The Eagles: Die Melodien und Harmonien schienen sofort vertraut: „Desperado“, „Take It To The Limit“, „Tequila Sunrise“ und „Best Of My Love“ gehörten zu den besten Popsongs, die je geschrieben wurden. Und bis zum heutigen Tage gibt es nichts Genialeres als das Gitarrenriff von „Life In The Fast Lane“.
Als ich in den frühen Neunzigern für Don Henley die Back-up-Vocals sang, war es eine fast schon surreale Erfahrung. Die Reaktion der Zuschauer hat die Relevanz dieser Songs für immer in mein Hirn eingebrannt.
Copyright: Redferns
Platz 74: Hank Williams
Beck über Hank Williams: Hank-Songs wie „Lonesome Whistle“ und „Your Cheatin’ Heart“ eignen sich wunderbar zum Mitsingen, weil sie hundertprozent bullshitfrei sind. Die Worte, die Melodie, das Gefühl – alles ist da, alles ist messerscharf und ohne doppelten Boden. Man braucht schon eine ausgeprägte sprachliche Ökonomie und Simplizität, um eine Idee oder ein Gefühl in einen Song zu pressen – und Hank Williams ist dafür das perfekte Beispiel.
Er hatte eine Stimme, mit der man Holz splitten konnte. Sie klang, als käme sie aus einem anderen Teil seines Körpers. Er brauchte keinen Verstärker, wenn er in überfüllten Spelunken sang; selbst der Lärm der Betrunkenen an der Bar hatte gegen sein Organ keine Chance.
Copyright: Primo Records / Universal
Radiohead
Copyright: ac-images
Platz 73: Radiohead
Dave Matthews über Radiohead: Radiohead geben mir das Gefühl, sie seien Mozart, während ich mich mit der Rolle des Salieri abgeben muss. Yorkes Lyrics treiben mich zur Verzweiflung: Nicht in meinen kühnsten Träumen könnte ich mir vorstellen, etwas so Wundervolles zu kreieren, wie es ihnen in einem einzigen Song gelingt. Ganz zu schweigen, dass sie ein ganzes Album damit füllen. Nach „OK Computer“, ihrem meistbeklatschten Album, schlugen sie mit „Kid A“ einen Haken, wie er im Bilderbuch steht. Ich glaube nicht, dass ihnen die Meinung anderer Menschen gleichgültig ist; es steht nur nicht in ihrer Macht, die Eigendynamik ihrer Musik zu kontrollieren.
Copyright: Redferns
Platz 72: AC/DC
Rick Rubin über AC/DC: Rockmusik beginnt für AC/DC mit Chuck Berry und hört ungefähr mit Elvis auf. Sie haben ihre Seele an diesen Groove verkauft – und sie beherrschen ihn wie keine andere Band. „Highway To Hell“ hat einen natürlichen Klang, den ich von keiner anderen Rockplatte kenne. Schnörkel sind unerwünscht, damit gar nicht erst Sand in die Feinmotorik zwischen den beiden Gitarristen Angus und Malcolm Young, Bassist Cliff Williams und Drummer Phil Rudd gerät.
Wann immer ich eine Rockband produziere, versuche ich einen Klang zu kreieren, der den gleichen Druck wie „Highway To Hell“ entwickelt.
Copyright: Redferns
Platz 72: AC/DC
Rick Rubin über AC/DC: Ein weiterer Punkt, der AC/ DC von anderen Hard-Rock-Bands unterscheidet: Man kann zu ihrer Musik tanzen. Sie haben nie Funk gespielt, aber alles, was sie spielen, ist funky. Und dieser Beat kann die Massen auf die Beine bringen. Ich sah sie zum ersten Mal 1979 im Madison Square Garden – noch bevor ihr Sänger Bon Scott starb und durch Brian Johnson ersetzt wurde. Die Zuschauer rissen alle Stühle aus der Verankerung und bauten vor der Bühne eine Pyramide daraus. Es war ihre Art zu sagen, wie großartig diese Band war.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass sie die größte Rock’n’Roll- Band aller Zeiten sind.
Copyright: Redferns
Platz 71: Frank Zappa
Trey Anastasio über Frank Zappa: Trey Anastasio über Frank Zappa: Zappa näherte sich dem Instrument aus einer ureigenen Perspektive – sowohl klanglich als auch rhythmisch: Alles, was als vermeintlich gottgegebenes Limit akzeptiert wurde, weckte seine Neugier umso mehr.
Ich werde nie vergessen, wie ich ihn das erste Mal live in New York sah; ich ging damals noch zur Schule. Er ließ seine Gitarre auf dem Ständer stehen, um zunächst einmal die Band zu dirigieren. Und er packte die Gitarre nicht an, bis alles perfekt saß. Und dann kam dieser Moment – an dem das ganze Publikum den Atem anhielt –, wo er zur Gitarre ging, sie umschnallte und dann ein mörderisches Solo abbrannte.
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Platz 80 – 71
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