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Das Beste kommt noch – die 2. Halbzeit 2013
Darauf freuen wir uns in der 2. Jahreshälfte 2013. Mit Sasha Grey, Tallest Man On Earth und Blur.
Fesselndes Debüt: Sasha Grey. Wir haben ja schon immer gesagt, dass Sasha Grey zu Höherem berufen ist. Die Sache mit den Krankenschwestern im OP oder das Verhör im Polizeigewahrsam – das sind wahre Parodien auf Porno-Filme!
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Barry Brecheisen/WireImage.
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Fesselndes Debüt: Sasha Grey. Wir haben ja schon immer gesagt, dass Sasha Grey zu Höherem berufen ist. Die Sache mit den Krankenschwestern im OP oder das Verhör im Polizeigewahrsam – das sind wahre Parodien auf Porno-Filme!
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Und die Geständnisse der lüsternen Darstellerin waren erschütternd: Sie lese heimlich Bücher, etwa von Hunter S. Thompson, und sehe privat am liebsten Filme von Jean-Luc Godard und Werner Herzog. Außerdem spielte sie mit ihrer Band aTelecine eigensinnige Industrial-Sounds live und auf Platte.
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Sie posierte für die Smashing Pumpkins und musizierte mit Lee Perry. Bei Steven Soderbergh durfte Grey dann
bekleidet eine Rolle spielen.
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Und jetzt, mit 25 Jahren, hat sie einen Roman geschrieben: „Die Juliette Society“ erscheint im Oktober. Laut Verlagsreklame hat „die Filmstudentin Catherine“ immerzu Träume „von wildem, orgiastischem Sex“. Die Verfilmung ist bereits geplant. Sasha Grey ist trotzdem gut. AW
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Julia Holter ist die Songwriterin der Stunde. Auf ihren ersten beiden Platten, „Tragedy“ und „Ekstasis“, verband sie lieblich schnarrenden Vocodergesang mit Industrial-Gerumpel und Themen aus der antiken Mythologie.
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Auf ihrem dritten Album, „Loud City Song“, das Mitte August erscheint, flaniert sie zu tutenden Waldhörnern, schwelgenden Streichern und Möwengekreisch durch ihre Heimatstadt Los Angeles.
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Sie schichtet ihre Stimme zu gottesfürchtig hauchenden Klosterfrauenchören, suhlt sich in schlickigen Softrockstücken samt Saxofonerotik und besengestreicheltem Becken und singt ein herzzerreißendes Cover von Barbara Lewis’ Soul-Klassiker „Hello Stranger“. Mystisch. Modern. Berührend. Groß. JB
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Wladziu Valentino Liberace, 1919 als Kind einer polnischen Mutter und eines Italieners geboren, wurde nach einer klassischen Klavierausbildung in den Dreißigerjahren als Wunderkind beim Chicago Symphony Orchestra berühmt, hatte in den Fünfzigern eine eigene Fernseh-Show, und trat später als Entertainer in Las Vegas auf. Aber auch in seinem Hang zum ausschweifenden Leben und zu extravaganten Kostümen war „Liberace“ ein Pionier des heutigen Showbiz.
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Glänzend verkörpert ihn jetzt Michael Douglas in Steven Soderberghs „Behind the Candelabra“. Der Film hatte im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere, und wenn die Welt gerecht wäre, hätte Douglas da den Schauspielpreis gewinnen müssen. Soderbergh konzentriert sich ganz auf das letzte Lebensjahrzehnt des Stars und dessen sehr private Seite: Sein vor der Öffentlichkeit geheim gehaltenes schwules Liebesleben und das Versteckspiel, das die Aufrechterhaltung des heterosexuellen Scheins erforderte.
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Oft sind Popmusiker ja nur so gut wie die Geschichten, die sie umgeben. Im Fall von Angel Haze, der 21-jährigen US-Power-Rapperin, trifft es zu und ist zugleich nur Halbwahrheit: Geboren als Raee’n Wahya in Michigan, aufgewachsen in einer apostolischen Glaubensgemeinde, die sie selbst als weltabgewandte, repressive, kunstfeindliche Sekte beschreibt, hört die spätere Angel Haze überhaupt erst mit 16 Jahren zum ersten Mal bewusst Musik. In der HipHop-Szene macht diese verkürzte musikalische Sozialisation Haze natürlich zur Spätzünderin und verlachten Außenseiterin.
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Aber die Künstlerin stemmt sich gegen so ziemlich alle Genres-Klischees – mit einer erfrischenden Kompromisslosigkeit. Als Frau im Rap-Betrieb – noch dazu als offen lesbische – weigert sie sich, die Erwartungen an klassische Rollenbilder zu bedienen. „Wenn ich eines gelernt habe“, sagt Haze, „dann dass die Realität fließend ist und von Fantasie verzerrt.“ Und so ist sie einfach das, was sie sich vorgenommen hat, zu sein: „I’m the best bitch and I don’t give a fuck“, rappt sie lauthals im Schnellfeuer-Tempo. Und das ist weniger einstudierte Pose als im brutalsten Sinne ernst gemeinter Akt der Selbstermächtigung.
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Mehr noch, ist ihre Musik auch Selbsttherapie: Durch ihre düsteren Rap-Welten zieht sich eine gewalttätige, triebhafte Bildsprache, mit der sie ihr Innenleben schonungslos nach außen stülpt. „He whipped it out and sodomized and forced his cock through my gut“, beschreibt sie etwa in „Cleaning Out My Closet“ ihre Vergewaltigung im Kindesalter.
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Der Song erschien im Herbst 2012 auf ihrer „Classick“-EP, die es nur als Download gibt, auf der sie über Beats von Jay-Z, Erykah Badu und Eminem zu einer eigenen Sprache fand und nach Songs wie „New York“ und „Werkin’ Girls“ ihren Ruf als große Hoffnung des Genres untermauerte. Mit dem wütenden „No Bueno“ gibt es nun den ersten Vorgeschmack auf ihr Debütalbum „Dirty Gold“, das in
Zusammenarbeit mit Coldplay, Arcade Fire, Mike Dean und Mark Ronson entstand und im Herbst wohl endlich erscheint. AS
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Danach verfolgte der Element-Of-Crime-Sänger in „Neue Vahr Süd“ und „Der kleine Bruder“ die Spur seines Titelhelden in die Vergangenheit. Nun erzählt er in „Magical Mystery“ endlich, wie es weiter ging mit dem psychisch labilen Künstler.
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„Nein. Das ist ein Roman in seinem eigenen Recht“, sagt Regener. Er habe immer schon das Gefühl gehabt, dass Karl Schmidt seinen eigenen Roman verdiene. „Er ist eine starke Figur und hat in ,Herr Lehmann‘ einen starken Abgang, da musste ich natürlich noch mal ran!“ Roman der Saison. Erscheint am 10. September. MB
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Fernand ist kein gewöhnlicher Vampir. Er beißt seine Opfer nur mit einem Zahn, ist manchmal etwas antriebslos, sammelt alte Platten und schlittert von einer amourösen Katastrophe in die nächste.
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Er ist die Schöpfung von Joann Sfar, einem der großartigsten Comic-Künstler Frankreichs, der mittlerweile auch als Filmregisseur von sich Reden gemacht hat („Gainsbourg“).
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1999 starteten Fernands Abenteuer in der Reihe „Petite Vampir“ für Kinder und Jugendliche. Zwei Jahre später begann er mit der Erwachsenen-Reihe „Grand Vampir“. Diese erscheint nun in einem 600-seitigen Band erstmals in deutscher Sprache beim Avant-Verlag. MB
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Tallest Man On Earth: Der nächste ROLLING STONE-Weekender steht an. Und natürlich freuen wir uns, am Weissenhäuser Strand feste Größen wie Suede oder Travis zu sehen. Oft sind es allerdings die noch eher unbekannten Musiker, die einen umhauen – zuletzt zum Beispiel der hochbegabte Brett Dennen oder die sensationellen Phosphorescent.
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2013 könnte dieser Mann so eine Entdeckung sein: Der schwedische Singer/Songwriter Kristian Matsson nennt sich The Tallest Man On Earth, ist aber bloß 1,75 Meter groß.
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Und gerade mal 30 und klingt schon wie ein alter Fuchs. Und obwohl er Europäer ist, weiß er genau, wie Americana schwingen muss –sehnsüchtig und schwelgerisch, bloß nie jammernd. Der Titel seines jüngsten Albums ist bezeichnend: „There’s No Leaving Now“. BF
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Ein neues Album von AC/DC ist stets ein Ereignis. Man lauscht gebannt und voller Erwartung, ob diese Großmeister der Nuance und Kleinstvariation in der Lage sein werden, ihre paar Riffbauklötze noch einmal so zu stapeln, dass sie sich zu einem allerletzten haltbaren Songtürmchen fügen.
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Gerade weil es längst nicht ausgemacht ist, ob das klappt, weil der oft genug mit viel Pardauz zusammenkracht, bleibt es spannend. Aber bisher ist es noch immer irgendwann passiert.
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Wer hätte vor „Stormy May Day“ vom letzten Album „Black Ice“ gedacht, dass sich Angus Young ausgerechnet mit dem Bottleneck noch einmal ins ewige Riffgedächtnis einritzen würde? Solche Sensationen sind es, die das Warten belohnen. Könnte bis Winter dauern. FS
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„Defend Yourself“ – der Titel des ersten Sebadoh-Albums dieses Jahrtausends klingt, als sei er Lou Barlow bei einer seiner Tourneen mit den wiedervereinigten Dinosaur Jr eingefallen. Dort hatte er bereits in den Achtzigern die Rolle des uncoolen kleinen Bruders inne, der sich dem großen Schweiger und Gitarrengott J Mascis unterordnen musste.
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Sebadoh, seine Band mit Jason Loewenstein, nutzte er immer als Ventil für den aufgestauten Frust, die erlittenen Schmerzen und die Selbstzweifel, die er in Lärm und grandiose Melodien verpackte. Zuletzt 1999 auf „The Sebadoh“. Danach gaben Barlow und Loewenstein mit unterschiedlichen Schlagzeugern (kurzzeitig sogar wieder mit dem Gründungsmitglied Eric Ganney) zwar noch Konzerte, doch ins Studio schien sie nichts mehr zu ziehen.
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Erst im vergangenen Jahr stellten Sebadoh fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit fünf neue Songs unter dem angemessenen Titel „Secret EP“ in den Online-Musikladen Bandcamp. Wer diese Lieder hört, wird unsere Vorfreude verstehen. „Defend Yourself“ wird im September veröffentlicht. MB
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Damon Albarn ist ein musikalisches Genie. Auf diese Formel können sich die meisten Kritiker angesichts des enormen Schaffensdranges des multimedialen Masterminds einigen. Er erfindet Projekte wie die Gorillaz oder The Good, The Bad and The Queen und verordnet Soul-Gigant Bobby Womack einen völlig neuen Sound. Albarn ist einer, der (Peking-)Opern schreibt und – hallo Feuilleton! – die Grenzen von Klassik und Pop neu auslotet.
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Und schon 2006 ist er nach Bamako gereist. In der Hauptstadt des westafrikanischen Krisenstaates Mali gründete er die Musikinitiative „Africa Express“, die den Austausch von westlichen und afrikanischen Popmusikern fördert. Beim Primavera-Festival in Barcelona sagt er: „¡Hola, la Luna!“ Und steht endlich wieder mit seiner alten Britpop-Band Blur auf der Bühne. „Girls And Boys“ ist der Eröffnungssong. Das Publikum hüpft und schwelgt in „Song2“-Nostalgie. Geht Albarn mit den Kollegen Coxon, James und Rowntree zurück in die Zukunft!? Zunächst nach Berlin, wo sie am 6. September live auftreten.
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Vorher – sozusagen als Boxenstopp – soll aber noch Albarns erste „echte“ Soloplatte erscheinen, die er mit Labelboss Richard Russell von XL Records eingespielt hat. „Richard sorgt für den Rhythmus-Part, und ich übernehme den Rest. Es wird eine Art Folk-Soul“, verrät Albarn schon mal vorab. Im fernen Hongkong wiederum hatte er dem Publikum live und direkt das siebte Blur-Album angekündigt – rund ein Jahrzehnt nach dem letzten gemeinsamen Opus „Think Tank“.
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Die Songs würden zwischen Hotelzimmer-Einerlei und Backstage-Nervosität auf Tour entstehen. Im mobilen Mini-Studio weltweit eingespielt – durchaus eine reizvolle Vorstellung. Vor allem für einen wie Damon Albarn, der sagt: „Ich bin sehr leicht extrem gelangweilt. Blur waren definitiv meine Neunziger, Gorillaz die Nullerjahre und dann habe ich im nächsten Jahrzehnt ganz viel Verschiedenes gemacht.“ Diesem Ideenbündel entspringt nun Blur 2013. Vom Britpop zum Weltsound. RN
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