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Die 50 besten Live-Alben: Teil 1 mit U2, Led Zeppelin und John Coltrane
Wir haben gewählt: die 50 besten Live-Alben. Teil 1 u.a. mit U2, Led Zeppelin und John Coltrane
50. U2 - Under A Blood Red Sky (1983)
Nur eine „Mini-LP“, aber ein Dokument der Macht, die U2 schon 1983 live waren: „Gloria“ wurde im Red-Rocks-Amphitheater aufgenommen, anderes in Boston und auf der Loreley. Man hört förmlich, wie Bono bei „Sunday Bloody Sunday“ die weiße Flagge schwenkt: „This song is not a rebel song …“ Große Gesten, große Stimme, große Melodien: Bei U2 fehlt wieder mal nichts.
50. U2 – Under A Blood Red Sky (1983)
Nur eine „Mini-LP“, aber ein Dokument der Macht, die U2 schon 1983 live waren: „Gloria“ wurde im Red-Rocks-Amphitheater aufgenommen, anderes in Boston und auf der Loreley. Man hört förmlich, wie Bono bei „Sunday Bloody Sunday“ die weiße Flagge schwenkt: „This song is not a rebel song …“ Große Gesten, große Stimme, große Melodien: Bei U2 fehlt wieder mal nichts.
49. R.E.M. – Live At The Olympia: 39 Songs (2009)
Wie könnte es bei dieser Band anders sein: Dies ist kein gewöhnliches Live-Album. Die Olympia-Konzerte waren „Live-Proben“: R.E.M. stellten Lieder des noch unveröffentlichten „Accelerate“ vor, darunter auch welche, die es danach gar nicht aufs Album schafften. Und sie zeigten sich in sensationeller Form: beherzt, beseelt, von ihren eigenen Songs begeistert. Zu Recht!
48. Elvis Presley – Aloha From Hawaii (1973)
1973 wurden ihm die Fransenanzüge schon eng, aber seine göttliche Stimme schien noch intakt, wie das treibende „Burning Love“ und das rollende „Blue Suede Shoes“ zeigen. Der „Hound Dog“ tippelt leichtfüßiger als im Original, „Fever“ gerät sexuell freizügiger. Zudem ergänzt Elvis sein Programm um einige Lieblingslieder, die er zu gospeligen Schmachtfetzen umdeutete, darunter „My Way“ und „Something“.
47. Portishead – Roseland NYC Live (1998)
Das vielleicht Beeindruckendste hier ist doch, dass man gar nicht für möglich hält, dass Menschen diese Art von Musik vor einem „richtigen“ Publikum mit „richtigen“ Instrumenten überhaupt aufführen können – wie Turntables, Schlagzeug, Orchester und Gitarren ineinandergreifen, wie jede Note ihren vorbestimmten Platz findet, ohne konstruiert zu wirken. Und Beth Gibbons singt außerirdisch schön.
46. Kraftwerk – Minimum Maximum (2005)
Für den kraftvollen Live-Klang setzen Kraftwerk zwar Techno-Rhythmen der 90er-Jahre ein, doch verblüfft dieses Album durch andere, subtile Neumodellierungen – aus jeder Ära: „Radioaktivität“ erhält ein „Stop!“ vorweg, „Taschenrechner“ wird als Referenz an japanische Mikrotechnologie zum „Dentaku“. Und das „Model“ zählt Ralf Hütter sogar an – eine echte Band!
45. Bruce Springsteen & The E Street Band – Hammersmith Odeon, London ’75 (2005)
Auf der Londoner Bühne entfaltete Springsteen mit der E Street Band jenen Furor, den er schon im Sommer im Bottom Line in New York entfacht hatte. Das Repertoire von drei Platten, darunter die neuen Stücke von „Born To Run“, wurde mit der Verve einer Rock & Soul-Revue dargeboten, und Bruce bebte. 30 Jahre später holte man den Mitschnitt endlich aus dem Archiv.
44. John Coltrane – The Olatunji Concert (2001)
„The Last Live Recording“ spielte der Meister im April ’67 im New Yorker Olatunji Center Of African Culture mit treuen Weggefährten ein, darunter Ehefrau Alice Coltrane am Piano und Tenorsaxofonist Pharoah Sanders. In zwei wundervoll ausufernden Improvisationen spielt das Septett weniger dringlich als auf den letzten Studiowerken, dafür jedoch umso meditativer.
43. The Grateful Dead – Live Dead (1969)
Es gibt wohl keine Band, von der so viele grandiose und so viele scheußliche Live-Aufnahmen existieren. Das Doppelalbum „Live Dead“ gehört zweifelsfrei in die erste Kategorie. Den Anfang macht „Dark Star“, bei dem die Band sich und die Fans in 23 Minuten in einen Rausch spielt. Die spannendsten Trips kommen aber auf der letzten Seite: eine Mini-Messe mit Tod, Auferstehung und Himmelfahrt.
42. Bob Seger – Live Bullet (1976)
Aufgenommen in Detroit, „the home of Rock’n’Roll“. Ein Heimspiel für Seger & The Silver Bullet Band, und das hört man. Die Menge feiert ihren lokalen Star, der er zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch ist, was sich bald ändern sollte. Seger arbeitet für sein Publikum, das durchaus weiß, was Arbeit heißt, er röhrt, shoutet, hängt sich richtig rein, aber der soulige Background-Chor sorgt für die nötige Luftigkeit.
41. Stiff Little Fingers – Hanx! (1980)
Einen Moment lang waren Stiff Little Fingers aus Belfast die beliebteste Punkband der späten 70er-Jahre. „Hanx!“ erklärt, warum. Drängend, marschierend, knackig-melodiös intonierten sie Polit-Songs wie „Alternative Ulster“, „Suspect Device“ oder das Marley-Cover „Johnny Was“. Erkennbar im Hardrock verwurzelt, tönten SLF straighter und stadionkompatibler als die Punks der ersten Generation.
40. Little Feat – Waiting For Columbus (1987)
So greifbar die Entfremdung zwischen Lowell George und dem Rest bereits war: Live siegte fürs Doppelalbum immer noch die gemeinsame Musik, als im August 1977 die 24-Spur-Maschine mitlief – auch im Lisner Auditorium zu Washington, D.C., wo George keine zwei Jahre später seine letzte Show für immer spielen sollte. Gäste: Mick Taylor und die Tower-Of-Power-Bläser.
39. The Stooges – Metallic K.O. (1976)
Ein Zusammenschnitt aus den beiden letzten Stooges-Auftritten vor ihrer Auflösung 1974. Ein Dokument des Chaos. Lester Bangs war sofort begeistert: Das einzige „Rockalbum, das ich kenne, auf dem man hören kann, wie durch die Luft geschleuderte Bierflaschen gegen Gitarrensaiten krachen“. Kein Wunder, dass Alice Cooper nie nach den Stooges auftreten wollte: „Sie erschöpften das Publikum.“
38. The Band – Rock Of Ages (1972)
The Band hatten sich mit „Cahoots“ in die Sackgasse gespielt und baten Allen Toussaint, ihnen einen Ausweg zu zeigen. Für die vier Konzerte, die sie Ende 1971 in New York gaben, schrieb er die Arrangements für eine fünfköpfige Bläsersektion. Aus dem knorrigen Americana-Ensemble wurde eine energiegeladene Soulband – und Levon Helm konnte es bei „Don’t Do It“ sogar mit Marvin Gaye aufnehmen.
37. Johnny Cash – At San Quentin (1969)
Ein Jahr nach „At Folsom Prison“ spielte Johnny Cash erneut ein Konzert im Gefängnis. „At San Quentin“ übertraf den Vorgänger noch – Platz eins in den amerikanischen Album-Charts. Bei diesem Auftritt gibt sich Cash mehr denn je als der rastlose, gläubige Gesetzlose mit Gewissensbissen. Nicht nur beim verächtlichen „San Quentin“ spricht er zu den Insassen als einer von ihnen. Düster und direkt.
36. MC5 – Kick Out The Jams (1969)
Böser Proto-Punk aus Detroit, Rockcity. Acht kernige Kracher aus dem Grande Ballroom. Wir schreiben immerhin das Jahr 1969! Das mal nervös scheppernde („Rocket Reducer No. 62“), mal bluesige („Motor City Is Burning“) Rockformat kreist um das Zusammenspiel von Wayne Kramer und Fred „Sonic“ Smith, wobei die miese Soundqualität zur nötigen Atmosphäre gehört. Ein Rundum-Kick.
35. Led Zeppelin – The Song Remains The Same (1976)
Die Band auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit welch beeindruckenden Shows sie 1973 drei Abende hintereinander den Madison Square Garden ausverkauften, kann man im zugehörigen Konzertfilm sehen. Das Live-Album zeugt ebenfalls nicht gerade von Bescheidenheit – allein die Version von „Dazed And Confused“ erstreckt sich auf über 26 Minuten.
34. Jimi Hendrix – Band of Gypsys (1970)
Das einzige offizielle Statement des „schwarzen“ Trios und Jimis letzte Veröffentlichung vor seinem Tod. Mit Billy Cox und Buddy Miles zapft er stärker die schwarzen Quellen seines Spiels an – urbanen Blues, R&B, Soul und Funk. Die Band groovt wie nie zuvor, und bei der ausladenden und trotzdem konzentrierten „Machine Gun“-Interpretation wird klar, warum sich Clapton auch einen Afro ondulieren ließ.
33. Townes Van Zandt – Live At The Old Qaurter (1973)
Den Klang dieses Doppelalbums karg zu nennen, ist ungefähr eine so bodenlose Untertreibung, als würde man seine Atmosphäre als intim bezeichnen. Kaum mehr als 100 Jünger wurden 1973 Zeugen von Van Zandts akustischen Offenbarungen, der keinen seiner Klassiker ausließ, von „Pancho And Lefty“ über „For The Sake Of The Song“ bis „Waiting ’Round To Die“.
32. Roxy Music – Viva! (1976)
Aus drei Konzerten von 1973 bis 1975 zusammengestückelt, zeugt das erste Live-Album von Roxy Music vom frühen, noch rohen Überschwang der Band. Ferry spreizt seine Stimmbänder bis an die Ränder seiner exaltierten Sangeskunst. In atemraubend polyphonen Stücken wie „Both Ends Burning“ überschlagen sich die Musiker – mit Keyboard, Oboe, Schlagzeug oder elektrischer Gitarre.
31. Tim Buckley – Dream Letter (1990)
Nur mit akustischer Gitarre, Vibrafon und Bass versetzte sich Buckley 1967 in der Londoner Queen Elizabeth Hall in Trance. Sein Meisterwerk „Happy Sad“ erschien erst im Jahr darauf, doch oszillierte Buckley bereits live zwischen ebendiesen beiden Stimmungspolen wie kein Zweiter, indem er Folk und Jazz transzendierte und halluzinatorische Hymnen mit wilden Psychedelic-Stücken verschmolz.
30. David Bowie – Stage (1978)
1978 war Bowie auf dem Gipfel seiner Kunst angekommen. Er schien alle Rock’n’Roll-Metamorphosen, Experimente und Räusche hinter sich gelassen zu haben und konnte jetzt in die Rolle des gereiften Entertainers schlüpfen – und aus dem musikalischen Reichtum seiner Alben schöpfen, vom dunkel wabernden Synthie-Instrumental „Warszawa“ bis zum kryptischen New Wave in „TVC 15“.
29. Tim Hardin – 3: Live in Concert (1968)
Mit einer kaum eingespielten Band trat der hypersensible Songwriter ’68 in der New Yorker Town Hall auf: seine größten Songs, mit Vibrafon, Standbass und Clavinet zu zerbrechlichen, konzertanten Stücken umarrangiert. Die Kritiker mochten es nicht, aber auch Hardins Meisterwerke „1“ und „2“ hatten kaum Beachtung gefunden. 2006 wurde „3“ als Doppelalbum mit zusätzlichen Tracks wiederveröffentlicht.
28. Simon & Garfunkel – The Concert In Central Park (1982)
Nach dem Misserfolg seines Films „One Trick Pony“ traute Paul Simon sich nicht allein in den Central Park und
rief elf Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Album seinen alten Kumpel Artie zu Hilfe. So holten sie ihre Heimatstadt ein Dreivierteljahr nach dem Mord an John Lennon aus der Schockstarre. Simon widmet dem Ex-Beatle „The Late Great Johnny Ace“.
27. Motörhead – No Sleep ‚Til Hammersmith (1981)
Heavy Metal ist eine Spezialdisziplin geblieben – von kurzen Hipness-Phasen (Slayer!), die im Kuttenlager stets argwöhnisch beäugt wurden, mal abgesehen. Der Brachialsound von Motörhead dagegen gehörte dank Lemmy Kilmister irgendwie allen. Diese legendäre Liveplatte konzentriert sich auf das klassische Albumtrio „Overkill“, „Bomber“ und „Ace Of Spades“.
26. Curtis Mayfield – Curtis/Live! (1971)
Im legendären Club The Bitter End im Greenwich Village zelebrierte Mayfield seinen hypersensiblen Polit-Soul mit giggelnder Funk-Gitarre und Henry Gibsons subtil pluckernder Percussion, unterbrochen von kleinen Publikumsansprachen („Raps“!). Nach nur einem Soloalbum bestritt er das Konzert zum Großteil mit Impressions-Stücken wie „People Get Ready“ und „Gypsy Woman“.
25. Frank Sinatra – At The Sands (1966)
Las Vegas! Das Sands! Sinatra! Der hatte auf der Bühne mehr Humor, Brillanz, Stil als jeder andere – und sein erstes und schönstes Live-Album zeigt ihn auf der Höhe seiner Kunst. Die minutenlangen Ansagen, Scherze, Anekdoten perlen elegant wie die von Quincy Jones für Count Basies Orchester meisterlich arrangierten Versionen von Übersongs wie „Fly Me To The Moon“ oder „My Kind Of Town“. Exquisit.
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