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Die Besten Songs der Jahrzehnte: Die 80er (Teil 2)
Die 80er haben in unserer Reihe der "Besten Songs der Jahrzehnte" noch ordentlich was in petto. Im zweiten Teil der besten Songs dieser Dekade hätten wir unter anderem im Angebot: The Pixies, Madonna, Prince, Bruce Springsteen, A-ha, Depeche Mode, Public Enemy und Guns N' Roses.
Die gekennzeichneten Songs kann man im sich hier im rdio-Player anhören.
Strawberry Switchblade- "Since Yesterday"
(1984 Korova)
Auf dem Weg zu ihrem kurzlebigen Ruhm bekamen Rose McDowall und Jill Bryson Unterstützung von mehreren Helden ihrer Heimatstadt Glasgow. James Kirk (Orange Juice) war Freund und Mentor, Roddy Frame (Aztec Camera) spielte hin und wieder Gitarre. Strawberry Switchblade sahen aus wie die Schwestern von Boy George oder die Bräute von Robert Smith, je nach dem. Auch die Musik steht in dieser Spannung: "Since Yesterday" ist niedlicher 80s-Synthiepop, doch es regt sich etwas dunkel Romantisches in dem Lied, das sowohl in den Charts als auch beim Goth-Pop-Publikum gut ankam. Leider ein One-Hit-Wonder.
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Getty.
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Strawberry Switchblade- „Since Yesterday“
(1984 Korova)
Auf dem Weg zu ihrem kurzlebigen Ruhm bekamen Rose McDowall und Jill Bryson Unterstützung von mehreren Helden ihrer Heimatstadt Glasgow. James Kirk (Orange Juice) war Freund und Mentor, Roddy Frame (Aztec Camera) spielte hin und wieder Gitarre. Strawberry Switchblade sahen aus wie die Schwestern von Boy George oder die Bräute von Robert Smith, je nach dem. Auch die Musik steht in dieser Spannung: „Since Yesterday“ ist niedlicher 80s-Synthiepop, doch es regt sich etwas dunkel Romantisches in dem Lied, das sowohl in den Charts als auch beim Goth-Pop-Publikum gut ankam. Leider ein One-Hit-Wonder.
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Herbert Grönemeyer- „Männer“
(1984 EMI)
Da brannte ihm doch einiges unter den Nägeln. Mit Günther-Netzer-Frisur und biederem Outfit konnte Grönemeyer zu Beginn der Dekade weder den Disco-Poppern als Stil-Ikone gelten, noch bei eingefleischten Rockfans punkten. So machte der heimatliebende Ruhrpottheld die Hitplatte „4630 Bochum“ und rechnete gleich noch mit den Schwächen des eigenen Geschlechts ab. „Wann ist ein Mann ein Mann?“ fragte er durchaus glaubwürdig. Zumindest in der deutschen Radio-landschaft machte sich Grönemeyer mit diesem Lied unvermeidbar.
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Copyright: Bernd Muller/Redferns
Prince – „When Doves Cry“
(1984 Warner Bros)
Die große Eitelkeit: Die One-Man-Show „Purple Rain“ machte Prince zum Leinwandhelden und Weltstar, in einem fast grotesk souveränen Spiel mit den Stilen. „When Doves Cry“ treibt den antiseptischen Pop der Dekade vorzeitig auf die Spitze, doch das allein macht nicht die Faszination aus. Vielmehr sind es der maschinelle Beat und die kühlen Vocals – Prince singt von schwierigem Sex und geheimen Psychosteuerungen, doch alles bleibt unter Kontrolle. Jedenfalls bis zum Kreischen am Ende des Liedes.
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Bruce Springsteen – „No Surrender“
(1984 Columbia)
Es ist natürlich dieser eine Satz, der das Lied unvergesslich macht: „We learned more from a three-minute record, baby, than we ever learned in school“, der noch heute bei Konzerten frenetisch mitgegrölt wird. Zur „Born In The U.S.A.“-Zeit beschwor Springsteen mit aufrechtem Gang, den Hintern vor Stars and Stripes zur Schau stellend, in ausverkauften Stadien den Niedergang der Nation. Rebellischen Idealismus kann man das nennen – dabei ist es vor allem große Poesie. Bruce selbst sang zuletzt Liebeslieder an die Supermarkt-Queen und Barack Obama. Die zwingende Geste von „No Surrender“ ist ihm leider abhanden gekommen, geblieben ist der Überschwang.
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Copyright: David Corio/Michael Ochs Archives
Sade -„Smooth Operator“
(1984 Epic)
Mit ihrem Debüt wurde Sade Adu zur 80er-Stilikone. Der Lounge-Latin-Jazz-Pop von „Diamond Life“ schien die musikalische Entsprechung zu Thatchers neuem Großbritannien zu sein, passte gut zu Londons Selbstverständnis als edle Finanzmetropole. „Smooth Operator“ ist die Blaupause dieser Musik, ein kontrolliert erotisches Lied über einen internationalen Playboy. Sades stimmliche Präsenz ist enorm, die Band spielt solide und sophisticated. Und wie sich der Refrain aus den lasziven Strophen schält, das ist nebenbei auch außergewöhnliches Songwriting. Wir hingen an ihren Lippen, doch sie blieb unerreichbar – wie der Playboy im Lied, der die Frauen glücklich macht, aber nicht liebt.
Prince – „When Doves Cry“
Copyright: Paul Natkin/WireImage
Depeche Mode – „Master And Servant“
(1984 Mute)
Für Depeche Mode begann eine neue Ära: endgültig kein Teenie-Pop mehr! Es produzierte Gareth Jones, der zeitgleich mit den Einstürzenden Neubauten arbeitete. Der Hammer-Amboss-Abzählreim „Master And Servant“ wird oft auf seine sexuelle Metaphorik reduziert – kein Wunder: Martin Gore hatte kurz zuvor begonnen, den Kleiderschrank seiner Freundin aus Berlin zu plündern und stürzte sich mit Wonne in die zwielichtigsten Etablissements der noch geteilten Stadt. Doch Gore hatte mehr als eine erotische Provokation im Sinn und schlägt am Ende des Songs die Brücke zwischen Bett und Beruf. Hier und da sei „domination the name of the game“. Mit einem entscheidenden Unterschied: „In one you’re fulfilled at the end of the day.“
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Copyright: Paul Natkin/WireImage
Lloyd Cole & The Commotions – „Perfect Skin“
(1984 Polydor)
Eigentlich hatte Lloyd Cole mal der neue Isaac Hayes werden wollen, doch die Commotions jingle-jangelten (nicht nur) auf dieser Debütsingle eher wie die Byrds. Der Sänger war Anfang 20, kleidete sich aber wie ein Buchhändler mittleren Alters. Er hatte schon damals zu viel gelesen und musste doppelt so schnell singen wie seine Band spielte, um all die Referenzen und Bonmots unterzubringen. So gelang ihm in drei Minuten ein Sittengemälde der oberflächlichen, hedonistischen 80er. Am Ende fasst Cole die gesamte Dekade in zwei Zeilen zusammen: „Seems we climbed so high, now we’re down so low/ Strikes me the moral of this song must be there never has been one.“
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Copyright: Mike Prior/Redferns
Madonna – „Like A Virgin“
(1984 Sire)
Weil seit so vielen Jahren immer wiederholt wird, dass Madonna sich ständig neu erfindet, hat man fast vergessen, wie sensationell die erste, vielleicht echte Madonna war: eine fröhliche, etwas schlamperte Hedonistin, noch nicht ganz vom Ehrgeiz zerfressen und doch auf größtmögliche Bekanntheit aus. Ihr Gekiekse war natürlich kein bisschen naiv, auch wenn der Song angeblich die wahre Liebe feiert. Die kleinen Mädchen verstanden es sofort, die Männer allerdings auch. „Like A Virgin“ schoss Madonna in Sphären, die kein weiblicher Popstar vor ihr erreicht hatte. Ihr Stil wurde fortan millionenfach kopiert, origineller wurden die 80er-Jahre nicht mehr.
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Copyright: Ron Galella, Ltd./WireImage
The Jesus & Mary Chain- „You Trip Me Up“
(1985 Blanco Y Negro)
Die zweite Single von The Jesus & Mary Chain perfektionierte die Formel: Velvet-underground-Coolness trifft auf Beach-Boys-Bubblegum-Pop. Entscheidend ist der weiße Lärm aus Gitarren-Feedbacks, der das Lied zudeckt. The Jesus & Mary Chain haben mit ihrem heillosen Krach und höhlenartigen Sound alle möglichen Genres inspiriert, von Shoegaze bis zum Britpop der 90er-Jahre. Die Musik des Debüts wirkt heute etwas linkisch, doch damals eröffnete sie eine ganz neue Welt. So gelangweilt, so aufregend!
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Copyright: Michael Putland/Getty Images
Prefab Sprout – „Appetite“
(1985 Kitchenware)
Produzent Thomas Dolby verpasste den Songs des Albums „Steve McQueen“ ein dichtes Kleid aus Synthies und Effekten. Zeitgemäß und doch zeitlos, keine Frage. Wie diese herausragenden Lieder auch hätten klingen können, zeigte Sänger und Komponist Paddy McAloon dann 2007, als er die besten Stücke alleine mit der akustischen Gitarre neu einspielte – und in ganz frisches Licht tauchte. Allen voran „Appetite“, das so viel bedeuten kann: die Warnung eines Vaters an den Sohnes, nicht jedem Rock nachzujagen. Oder die guten Wünsche einer werdenden Mutter an das Kind in ihrem Bauch.
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Copyright: Anthony Cake/Photoshot/Getty Images
Kate Bush – „Running Up That Hill“
(1985 EMI)
Mit „The Dreaming“ von 1982 hatte Kate Bush die Kritiker überfordert. Das 1985 folgende, von ihr allein produzierte „Hounds Of Love“ war Wiedergutmachung und Vollendung – die Musik ist deutlich Pop-orientierter, aber ebenso komplex und klanglich einzigartig. „Running Up That Hill“ ist die erfolgreichste Single des Albums und einer der drei, vier wichtigsten Songs dieser Karriere. Bush singt, dass der Mann die Frau nicht verstehen kann, und wie es wohl wäre, wenn man eine Weile im Körper des anderen leben könnte. Die komisch verbogenen Keyboards, die watteweichen Trommeln, Bushs unwirkliche Feenstimme: Alles an diesem Lied ist ein Geheimnis.
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Copyright: Peter Still/Redferns
a-ha – „Take On Me“
(1985 Warner Bros)
Für den Triumph der ersten a-ha-Single war nicht nur die unwiderstehliche Melodie verantwortlich, auch nicht die sich in luftige Höhen schraubende Stimme von Morten Harket. Es war der Clip – halb real, halb Comic -, der das norwegische Trio weltberühmt machte. Bei den MTV-Video-Awards gewannen sie sechs Trophäen, „Take On Me“ war Nummer eins in 36 Ländern. Während die Synthiepop-Kollegen Depeche Mode mit Sado-Spielen verstörten, konnten sich auf a-ha alle einigen.
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Pet Shop Boys -„West End Girls“
(1985 Parlophone)
Der abgezockteste Start einer Popkarriere aller Zeiten: Neil Tennant kündigte seinen Job beim Teen-Magazin „Smash Hits“, unterschrieb bei der EMI und veröffentlicht mit Partner Chris Lowe die Single „Opportunities (Let’s Make Lots Of Money)“. Der nächste Schachzug: „West End Girls“. Label und Management waren zuerst nicht erfreut – zu langsam, zu langweilig. Am Ende war der Song trotzdem gut für 1,5 Millionen verkaufte Singles.
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Peter Gabriel – „Sledgehammer“
(1986 Charisma)
Im Video zu „Sledgehammer“ kann man in die irrwitzige Phantasiewelt des Peter Gabriel schauen. Da gibt es tanzende Hähnchen, durch Köpfe tauchende Fische und Gesichter aus Früchten. Seinen bunten Kosmos konnte Gabriel hier auch musikalisch umsetzen. Nach dem legendären Panflötenintro steigert sich „Sledgehammer“ mit Bläsersätzen zu Gabriels furiosem Gesang. Es ist schon erstaunlich, dass der Song sich trotz damaliger Produktionstechnik so gut gehalten hat und heute nicht nur von Oldie-Sendern gedudelt wird.
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Copyright: Paul Natkin/WireImage
The The – „Infected“
(1986 Epic)
Über Matt Johnson kursierten damals seltsame Gerüchte: Der obsessive Musiker sei dem Suff erfallen, er hause in einem vermüllten Londoner Apartment und masturbiere vor dem Fernseher. „Infected“ ist eine erotische Rettungsfantasie: „Take me by the hands/ And walk me to the end of the pier/ From my scrotum to your womb/ Your cradle to my tomb.“ Zu Industrielärm und kreischenden Bläsern entfaltet sich der infernalische Funk, der 1986 in dieser Form einzigartig war.
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Guns N’Roses – „Welcome To The Jungle“
(1987 Geffen)
1987 hatte niemand geschliffenere Riffs, bessere Hardrock-Songs und einen mit derart viel Testosteron und Drogen geladenen Frontmann. Besser als auf „Welcome To The Jungle“ wurde es jedoch nicht mehr. Axl Rose meckert sich darin unnachahmlich durch den Dschungel von Los Angeles, zwischen Drogen, Alkohol und sexy Girls. Solche Klischees mit soviel Empathie vorzutragen, haben Bon Jovi noch Jahrzehnte danach vergeblich versucht. Guns N’Roses hatten die Arroganz, später die Dekadenz und noch später den gebührenden Niedergang.
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Eric B. & Rakim -„Paid In Full“
(1987 4th & B’way)
Besonders an diesem Hip-Hop-Track sind der Tonfall, das unvergeßliche Bassmotiv und: die Mixabilität. Aus dem knapp vierminütigen Albumtrack des New Yorker Duos basteln zwei Briten „Seven Minutes Of Madness – The Coldcut Remix“. Für die Madness im Mix sorgt neben den spitzen Schreien von James Brown das sirenenhafte „Im-enin-aaluu“ einer exotischen Frauenstimme. Dank Coldcut kaufen dann auch deutsche Spießer Schallplatten der israelischen Sängerin Ofra Haza. Eric B. & Rakim fanden den Remix eher doof. Das Geld konnten sie dennoch brauchen.
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Copyright: David Corio/Redferns
R.E.M. – „It’s The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)“
(1987 I.R.S.)
Es war die Umbruchphase dieser Band aus Athens, Georgia, die bald überall auf der Welt zu Hause sein sollte: Eben hatten sie noch gemurmelten Folkpop aufgenommen, jetzt strebten sie nach Höherem. Der Hit „It’s The End Of The World …“ sprang schon mit so viel Übermut in die US-Top-Ten, dass man ihn mitsingen musste. Ein Stichwort ergibt das nächste, Hurrikane und Kontinentalverschiebung, Lester Bangs und Lenny Bruce – purer Irrsinn und sehr ansteckend.
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Public Enemy – „Don’t Believe The Hype“
(1988 Def Jam)
Der Indoktrination entkommt ihr nicht – weder im Hauptprogramm noch in den freien Kanälen. Die Wahrheit muss raus in die Welt, deklamiert Rapper Chuck D, während ihm eine nervenzerfetzende Tröte die Aufmerksamkeit sichert: Er sei kein Krimineller, obwohl viele das schreiben, und die Kritiker können sich eh aufhängen, und wer was gegen die Nation Of Islam sagt, soll sich den Verein doch erst mal anschauen. Diese wahnsinnige Crew hatte sogar einen Propagandaminister als Gruppenmitglied und versuchte, es den Leuten beizubringen: Auch unserem Hype solltet ihr nicht zu schnell glauben.
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Bomb The Bass – „Beat Dis“
(1988 Mister-Roni)
Als ein Magazin alle Samples aufzählte, die der britische Jungspund Tim Simenon zu „Beat Dis“ verknüpft hatte, war man baff: eine Liste länger als die Discografie der Grateful Dead! Die Konsumenten auf dem Dancefloor erfreuten sich vor allem an den Schnipseln aus Cartoons und alten Fernsehserien, die denkenden Kritiker freuten sich, dass die Postmoderne endlich einen Klang hatte, und verwiesen auf die Cut’n’Paste-Kunst von John Cage oder sogar auf die Dadaisten. Am Ende stellte sich heraus: „Beat Dis“ war grandioser Pop, mehr nicht. Die Postmoderne hat sich verdünnisiert, aber trefflich tanzen lässt sich hierzu immer noch. Der Song läuft im rdio-Player.
Copyright: Mister-Roni
Fugazi – „Waiting Room“
(1988 Dischord)
Die cool groovende Basslinie, das lose Schlagzeug, der grölende Punk-Gesang, die brachialen Gitarren – dieses Lied droht jeden Moment zu bersten. Zur Geschichte der Band aus Washington, D.C. gehören auch der politische Aktivismus, die D.I.Y.-underground-Attitüde und die Straight-Edge-Tendenzen. Dahinter standen grimmige Überzeugungen, die die Musik von Fugazi in jedem Moment informierten.
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Tom Petty -„Free Fallin'“
(1989 MCA)
Kein Wunder, dass unheimliche Dinge in Tom Pettys Kopf passieren. Man glaubt ihm auch gern, dass das brüchi-ge, David-Lynch-artige Idyll von „Free Fallin'“ ein Stream-of-consciousness-Text ist. Auch Produzent Jeff Lynne ist ein unheimlicher Mann, und er polierte Pettys Westcoast-Reminiszenzen so glatt, dass die Vampire, die in dem Song durchs Tal Richtung Westen spazieren, sich darin zu spiegeln scheinen. Axl Rose fragte Petty einmal nach dem Ursprung dieser Zeilen. „Wenn ich mit dem Auto durch die Gegend fahre, sehe ich manchmal die Leute auf den Bürgersteigen wie Schatten vorbeilaufen“, antwortete Petty und grinste schief.)
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Pixies -„Debaser“
(1989 4AD)
Das Brüllen und Lärmen betrieb keiner sonst so intellektuell wie Black Francis. Hier zeigte er unter anderem seine Begeisterung für den surrealistischen Stummfilmklassiker „Ein andalusischer Hund“: „Got me a movie/ I want you to know/ Slicing up eyeballs/ I want you to know.“ Musikalisch ist der Song Blaupause für unzählige Indie-Bands der 90er. Bei aller Punk-Attitüde: Die Pixies waren alles andere als dilettantisches Epigonentum.
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Black Box – „Ride On Time“
(1989 Groove Groove Melody)
Die schrille Soulstimme auf dieser unvergesslichen Single gehört der Disco-Queen Lorraine Holloway: Die drei Herren von der Italo-Dance-Diele sampleten ihr Organ aus dem Hit „Love Sensation“. Hätte unter Sample-Kunst laufen können, doch die Sängerin nicht einmal in den Credits zu erwähnen, war dann doch zu dreist. Holloway klagte, bekam Recht und einen gewichtigen Anteil der Tantiemen.
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Copyright: Tim Hall/Redferns
Neil Young -„Rockin‘ In The Free World“
(1989 Reprise)
1989 sah Young ein Foto von Ayatollah Khomeinis Beerdigung, auf dem amerikanische Flaggen verbrannt wurden. „It’s probably better we just keep on rockin‘ in the free world“, kommentierte Gitarrist Frank Sampedro. Young machte daraus einen Song, in dem er der scheinbar so freien Welt im Allgemeinen und der US-Politik zu Leibe rockte. Mit einer Direktheit und Wucht, die in Youngs 80er-Werk ohne Gleichen ist. Der Fall der Berliner Mauer machte das Lied zur Hymne.
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