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Neu im Plattenregal: Die Alben vom 27. Juli 2012
Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Flaming Lips und Freunde, Elton John vs. Pnau, Fang Island, Punch Brothers.
Mit dem heutigen Feature empfehlen wir einen Besuch im Pressezentrum Lübeck, Breite Str. 79 in 23552 Lübeck. Infos unter www.pressezentrum.de
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Mit dem heutigen Feature empfehlen wir einen Besuch im Pressezentrum Lübeck, Breite Str. 79 in 23552 Lübeck. Infos unter www.pressezentrum.de
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Fang Island – „Major“ (Sargent House/Cargo) „All I know I learned in kindergarten“ – mit diesem schönen Refrain beginnt das zweite Album von Fang Island aus, inzwischen, Brooklyn. Bei diesem Stadtteil schrillen ja schnell die Hipster-Sirenen – aber da muss man sich bei Jason Bartell, Chris Georges und Marc St. Sauveur nicht sorgen. Die drei Herren biedern sich nicht an irgendwelche Sound- oder Brillenmoden an, sondern feiern den amerikanischen Indie-Rock, vornehmlich den folkig-psychedelischen, wie man ihn von Neutral Milk Hotel in Perfektion kennt. Wobei Fang Island weniger melancholisch daherkommen, als die Genre-Kollegen, und manchmal einen fast naiven Optimismus an den Tag legen, den sie in ihren besten Momenten über verwaschen eingespielte, aber eigentlich glasklare Melodien ausbreiten. „I think we are trying to dig past that surface-level positivity, and trying to mine a sort of core positivity that I feel is inherent in music itself“, sagt Sänger und Gitarrist Jason Bartell. Scheint auf „Major“ geglückt zu sein.
Copyright: Sargent House/Cargo
The Flaming Lips – „The Flaming Lips And Heady Fwends“ (Cooperative Music/Universal) Unser Rezensent ist begeistert, vergibt vier Sterne und verkündet: „So lose, brüchig und albern das oft wirkt, überzeugt allein schon, wie gründlich man sich hier um keinerlei biografische Schlüssigkeit oder wenigstens minimale Verwertungslogiken schert. Coyne erweist sich wieder einmal als unsichere, multimentalistische Nummer. Aber Prunk und Pathos dieses halluzinogenen Furors sind schon sehr entzückend.“
Copyright: Cooperative Music/Universal
Elton John vs. Pnau – „Good Morning To The Night“ (Mercury/UID/Universal) Eine interessante Verbindung ist das allemal: Pnau (deren Nick Littlemore auch bei Empire Of The Sun aktiv ist) nehmen sich die Songs von Elton John zur Brust, der das angeblich schon seit 2007 wollte, als er in einem Stau in Sydney deren „Wild Strawberries“ zum ersten Ma hörte. Nun ist es endlich soweit, und die Herren haben sich nicht die größten Hits gesucht, sondern eher dem Mainstream unbekannte Lieder. Wobei es manchmal auch eher Songfetzen sind. Pnau, die in ihrer Musik eine enorme Stilbreite bedienen können, haben sich für diese Songs entschieden, sie in eine der besseren Discos auf Ibiza zu tragen, was ihnen ganz gut zu Gesicht steht. Funktioniert auf Langstrecke nicht überzeugend, weil irgendwann zu eintönig, aber die Songs für sich genommen ergeben veritable Nightlife-Kracher – man höre zum Beweis das Titelstück und das deepe „Telegraph To The Afterlife“.
Copyright: Mercury/UID/Universal
Maximilian Hecker – „Mirage Of Bliss“ Hat nicht auch Hecker einst Straßenmusik gemacht? Auf seinem neuen Werk – das von Megaproduzent Youth produziert wurde – ist wieder alles wolkenweich und traumverhangen. Übrigens wird dieser Tage Heckers erstes Buch veröffentlicht, es heißt „The Rise And Fall Of Maximillian Hecker“.
Copyright: Blue Soldier/Rough Trade
Lightships – „Fear And Doubt“ (Domino/GoodToGo) Nette EP der schottische Lightships mit drei bisher unveröffentlichen Songs und „Silver And Gold“ vom kürzlich erschienenen „Electric Cables“. Hinter dem Namen verbirgt sich Songwriter Gerard Love (The Pastels), ein Name, der schon oft von diversen Mitgliedern des Teenage Fanclubs gelobt wurde. Aufgenommen wurden die Non-Album-Tracks wie schon „Electric Cables“ mit Dave McGowan (Gitarre, Teenage Fanclub), Brendan O’Hare (Drums, einst in der Erstbesetzung des Teenage Fanclub), Tom Crossley (Flöte, International Airport und The Pastels) und Bob Kildea (Bass, Belle & Sebastian). In dieser Besetzung hat man dann auch gleich die musikalischen Koordinaten, die von den Lightships angesteuert werden…
Copyright: Domino/GoodToGo
Om – „Advaitic Songs“ (Drag City) Jens Balzer ist in seiner Kolumne Balzerblues voll des Lobes für das neue Album von Om und vergibt viereinhalb Sterne: „‚Advaitic Songs‘, so heißt das neue Album des kalifornischen Duos Om; darauf huldigen Bassist Al Cisneros und Schlagzeuger Emil Amos mit minimalistischen Rhythmen, sirrenden Sitar-Drones und mantrahaftem Gemurmel in exotischen Zungen der nicht-dualistischen Philosophie des vedischen Advaitismus, in der es zwischen Subjekt und Objekt, Körper und Geist, Schöpfung und Schöpfer keine Unterschiede mehr gibt. Aber auch den Religionen des Nahen Ostens wird heiter gefrönt: Manche Stücke heißen auch ‚Gethsemane‘, ‚Sinai‘ oder ‚Haqq al-Yaqin‘, und gelegentlich werden die ritualistischen Rhythmen durch leiernde Muezzingesänge ergänzt.“
Copyright: Drag City
Punch Brothers – „Who’s Feeling Young Now?“ (Nonesuch / Warner) Mit einiger Verspätung erreicht das dritte Album der Punch Brothers nun auch regulär unsere Plattenläden. Mandolinengott Chris Tile und seine Brüder haben erst kürzlich auf dem Roskilde gezeigt, wie man junge Menschen mit Bluegrass zum Ausflippen bringen kann. Vielleicht auch deshalb der programmatische anmutende Titel: „Who’s Feeling Young Now?“ Jedenfalls fragten wir uns schon im Roskilde-Bericht: „Junge Menschen, die sich zu Banjo- und Mandolinen-Klängen wiegen, die fiedelnde Herren im Bluegrass-Rausch bejubeln und ekstatische Aufschreie, als Chris Thile dem Yodel fröhnt und eine Hohelied auf Jimmy Rogers singt – wann erlebt man das schon mal? Die Leidenschaft, mit der die Punch Brothers diesen alten und oft als uncool verschrienen Klängen nacheifern, und wie sie das mit Traditionsbewusstsein aber sehr junger Euphorie in die Jetztzeit bringen, das ist sehr schön anzusehen – und lässt einen die Erkenntnis, dass in der Musik alles irgendwie irgendwo schon mal da gewesen ist, geradezu versöhnlich erscheinen.“ Tja, das passt auch zum neuen Album, in dem die Punch Brothers die instrumentalen Momente ein wenig reduzieren und die Songs Songs sein lassen. Die Brücke vom Bluegrass ins Indie-Genre schlagen sie mit einem genialen Cover von „Kid A“. Muss man haben! Als Bluegrass-Freund erster, nun ja, vielleicht zweiter Stunde ebenso wie als Indie-Nerd, der mal mit anderem Instrumentarium ins Tanzen gebracht werden will.
Copyright: Nonesuch / Warner
Und zum Abschluss noch einmal ein Blick auf die Blur-Box „21“. Hier die Vinyl-Ausgabe. Alle sieben Alben erscheinen heute mit Bonus-Material noch einmal – und eben auch in diesem schmucken Kasten.
Copyright: EMI
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