Natürlich kann heute nichts mehr so schocken wie damals, 1996, „Antichrist Superstar“ – jede zweite Fernsehserie ist brutaler, als Musik es je sein könnte (außer sie kommt von Trent Reznor). Manson lässt sich davon nicht aufhalten, bleibt bei seinem metallischen Donnergrollen und entwirft ein paranoides Panorama von L.A., mit sich selbst als teuflischem Mittelpunkt („The Mephistopheles Of Los Angeles“).

Exzess-Fantasien („Third Day Of A Seven Day Binge“), gewaltig instrumentierte Horror-Soundtracks („Cupid Carries A Gun“) und apokalyptische Visionen („Slave Only Dreams To Be King“, bei dem „Sons Of Anarchy“-Kollege Walton Goggins ein gruseliges Intro spricht): Mit seinem neuen Gitarristen und Songwriting-Partner Tyler Bates findet Marilyn Manson fast wieder zu alter Form zurück.