Elvis Costello
Secret, Profane & Sugarcane
Universal
Elvis Costellos Liebe zum amerikanischen Süden und zur Country Music reicht zurück bis ins Jahr 1981- und man kann sagen, dass sie nicht immer erwidert wurde. Seine schönste Arbeit dieser Art bleibt „King Of America“ von 1986, die Platte, die er mit Elvis Presleys Musikern aufgenommen hatte und die von T Bone Burnett produziert wurde. Seitdem ist Burnett mit Soundtracks und Produktionen- zuletzt „Raising Sand“ von Alison Krauss und Robert Plant– ein noch viel berühmterer Mann geworden, Costello eher ein noch berüchtigterer.
In eigener Sache erklärt der Künstler so viel zu „Secret, Profane & Sugarcane“, dass für die Einbildungskraft nicht viel übrig bleibt. Dieses Stück schrieb er für, jenes sogar mit Loretta Lynn, „Complicated Shadows“ hat er schon einmal aufgenommen, aber stets an Johnny Cash gedacht, der auch „Hidden Shame“ singen sollte, seit Elvis 1981 sein Anwesen in Hendersonville besucht hatte, und vier Stücke schrieb er für ein Musical zu Ehren Hans Christian Andersens, das vom dänischen Königshaus in Auftrag geben worden war, woraufhin Elvis aber lieber die Geschichte der berühmten Sängerin Jenny Lind erzählte, die von Andersen bewundert wurde und nach Amerika ging, woraus der Impresario P.T. Barnum Kapital schlug, der sich den Abolitionisten anschloss etc. pp.
Selten kommt Costellos Chose so schön in Fahrt wie bei „Hidden Shame“. Eher steifleinen und gehrockernsthaft klingen Lieder wie „My All Time Doll“, „She Handed Me A Mirror“ oder „How Deep is The Red“, die schwerblütig dahinzirpen. Das einzige Stück, das Costello und Burnett gemeinsam schrieben, ist ein länglicher Witz namens „Sulphur To Sugarcane“, der von den amourösen Abenteuerreisen eines Mannes handelt, der in Städte mit merkwürdigen Namen kommt. Die Musiker fiedeln erlesen und schwenken die Quetschkommode, und Elvis schunkelt die Western-Operette betulich in den Sonnenuntergang – neuen Aufregungen entgegen. (Universal)