Eskobar

Death In Athens

Cargo

Die Schweden kehren zu gediegener Allerweltsmusik zurück Man hatte sich versöhnt mit Eskobar, als sie ihre letzte Platte nach sich selbst benannten und zur akustischen Gitarre zurückkehrten. Nicht, weil die akustische Gitarre per se alles richtet. Doch Eskobar hatten sich zwei Alben lang selbst verloren – Eskobar war der Weg nach Hause.

Die Band sieht das anders und verwies damals schon auf ihr Recht, die eigene Musik so zu machen, wie sie will. Und so ist es nur für Außenstehende überraschend, wenn die Schweden für ihre neuen Lieder wieder ein anderes Gewand wählen.

Auf „Death In Athens“ ist nichts mehr intim. Der britische Gitarrenpop glitzert teuer, der Hall öffnet große Räume für gediegene Arrangements. Savage Garden produzieren ihre Allerweltsmusik ähnlich elegant und anschmiegsam, auch klassische skandinavische Mainstream-Topoi sind natürlich nicht zu überhören.

Schön ist das nicht, weil Eskobar – ohnehin sehr gefällig in ihren Melodien – die Kitschgrenze mehr als einmal überschreiten. Weich gebettet in Doppelungen und Chorharmonien verliert der Halbfalsett von Daniel Bellqvist endgültig jene Kontour, die auf „Eskobar“ noch Erleichterung brachte. Sicher glückt die eine oder andere Melodie, zum Beispiel beim dezent dramatischen Opener „As The World Turns“. Aber die Richtung bleibt: Eskobar verabschieden sich vorerst in Richtung englischsprachiger Schlager. Apropos: Auch beim schwedischen Vorentscheid für den diesjährigen „Grand Prix“ konnte die Band keinen Blumentopf gewinnen. Das auch hier enthaltene, pompös melancholische „Hallelujah New World“ fiel beim heimischen Publikum durch. Wieder ändern? (Cargo)