Love War :: Schöne, vielseitige Lieder der australischen Wahl-Berlinerin
2009 kam die Australierin Tammy Ingram nach Berlin und gehört seither zur dortigen Szene zugezogener Musikerinnen und Musiker. Da ist eine gute Gemeinschaft entstanden, die viel schöne Musik hervorbringt – zum Beispiel dieses neue Album. Auf „Love War“ schreibt sich die Sängerin und Gitarristin dem Vernehmen nach eine Beziehungskrise von der Seele, leidvoll, aber nicht resigniert, kämpferisch, aber auch zärtlich. Ingrams Repertoire umfasst heartfelt Indie-Gitarren-Folk, genauso aber Popmusik – viele dieser Melodien sind anschmiegsam und memorabel. Dazu mischen sich Folk-Jazz-Texturen in die Arrangements; Ingrams Songs stehen öfter auf offen-komplexen Akkorden, die unter anderem von Holzbläsern und Streichern eingefärbt werden. Dann denkt man an die kontemplativen Lieder von Ani DiFranco, die diese Art von Komposition ja hervorragend beherrscht.
So gut und vielseitig wie die Lieder sind auch die Arrangements. Bei „Jealousy“ wird das Playback von einem Xylofon aufgehübscht, Geige und Cello liefern warme Farben. Kontrabass und Akkordeon illuminieren das sanft schwingende „Black Dog“, und bei „Damsel“ schichtet Ingram die eigene Stimme zum Klangteppich auf. Schön. (Solaris Empire) Jörn Schlüter
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