Grand Ole Opry’s New Star :: Der Tod eines Künstlers belebt das Geschäft mit seinem Werk. So verwundert es nicht, dass nun diverse Platten von George Jones wiederveröffentlicht werden, von denen seine allererste von Anfang 1957 zwar nicht die beste, wohl aber wichtigste ist. „Here is a new artist and a new style“, proklamiert das Cover stolz, „from a boy who is still climbing fast.“ Und tatsächlich hatten die von Hillbilly-Twang durchschossenen Honky-Tonk-Statements des Texaners eine neue Qualität, nicht zuletzt aufgrund dieser Stimme, deren unglaubliches Potenzial hier freilich erst zu erahnen ist. Die überhaupt erste Starday-LP bestand aus frühen Hits wie „Why, Baby, Why“ und „What Am I Worth“, ein paar Songs, die später zu Jones-Klassikern reifen sollten wie „Ragged But Right“ und „Play It Cool“, sowie wenigen Filler-Tracks, die den Gesamteindruck indes nicht nachhaltig schmälern. Sogar das etwas holzschnittartige „It’s Ok“ ist, nun ja, ganz okay. Das gilt auch für Klang und Ausstattung. Wie man es nicht machen sollte, zeigt das Reissue-Label Doxy mit den LPs „George Jones Sings White Lightning And Other Favorites“ von 1959 und „George Jones Salutes Hank Williams“ von 1960, beide musikalisch absolut brillant, doch leider mit Bonus-Material beschwert. Warum es von Vorteil sein soll, wenn den Hank-Songs auf letzterem Album noch drei Jones-Tunes zugeschlagen werden, leuchtet nicht ein. Wer möglichst viel Musik für möglichst wenig Geld haben möchte, dürfte sich wohl kaum auf Vinyl-Reissues einlassen. (Reserve)

Stan Getz

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