In Dub :: Drei Wiener besinnen sich respektvoll auf den guten alten Dub

Beharrlich (seit 1988) beackern Dubblestandart aus Wien mit Dub ein Feld, das King Tubby auf Jamaika Ende der 60er-Jahre erstmals bestellt und ihm dann gleich alles abgerungen hat, was zu damaliger Zeit zu ernten war. Er erfand mit den Versions auf den Single-B-Seiten den Dub, der im Laufe der Jahre mit ausgeklügelten Hallund Echoeffekten zu einem eigenständigen Genre innerhalb des Reggae wurde und komplette Alben füllte.

Mit dem UK-Dub zu Beginn der 90er-Jahre wurde das Genre computerisiert. Ambiente Klänge verwässerten den Dub in den Jahren danach zu einem Spielfeld für Soundtüftler, und nur Alleinstehende und manisch Depressive schienen sich hier noch wohl zu fühlen.

An manchen Ecken dieser Welt ist seit einigen Jahren aber eine respektvolle Rückbesinnung auf die guten, analogen Zeiten eingekehrt, auch wenn das Soundbild modern orbital ist. So wie bei Dubblestandart, die auf ihrem mittlerweile 14. Album mit fetten Bassgrundlagen, einer abwechslungsreichen Inszenierung und spannenden Passagen zu punkten wissen. „In Dub“ wurde mit Unterstützung von Gastmixern und -vokalisten wie Adrian Sherwood (!), Rob Smith, David Lynch und Lee Perry mit Verve und einer dichten Atmosphäre ausgestattet. Perrys „Chase The Devil“ ist sicherlich eines der Highlights dieses Albums, „Evil Burma“ besitzt eine faszinierende fernöstliche Melodieführung, und der Song „Echo Dub“ klingt gar, als wären hier Kraftwerk mit am Werk. So kann’s gerne weitergehen. (Echo Beach) HANS PETERS

Fanfarlo

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