Habib Koité

Soô

Columbia/Sony

Der organische Sound des Mahners aus Mali geht ans Herz

Er ist der große Katalysator der Musik Malis: Seit 20 Jahren hat Habib Koité sich dem Zusammenführen der Klänge und Rhythmen des Vielvölkerstaates verschrieben. Nach dem Konflikt in seinem Heimatland veröffentlicht er nun sein bislang organischstes Werk. Dazu hat er eine neue Band aus jungen Musikern verschiedener Ethnien zusammengestellt, die mit Banjo, Buschharfe, Spießlaute, Gitarren und Percussion einen geschliffenen Akustik-Sound pflegen, der viele Meilen von Afropop-Klischees entfernt segelt.

Textlich ist er der gewohnt subtile Mahner: Im Titelstück preist er aus malischer Perspektive die Vorteile des Zuhausebleibens – in Zeiten der Massenauswanderung von Afrikanern nach Europa ein durchaus brisantes Thema. Er schießt Pfeile gegen Zwangsheirat und Beschneidung ab, zeigt sich mit etlichen Liebesballaden aber auch als Barde des Herzens – und bekennt, sein Vorbild hierfür habe er in Édith Piaf gefunden.