Bonnie ,Prince‘ Billy :: Während sich andere Songkünstler rar machen und Jahre zwischen Veröffentlichungen verstreichen lassen, weil die Ideen versiegen, sprudelt Will Oldhams Inspirationsquelle unaufhörlich. Der Mann arbeitet wie ein Perpetuum mobile, ohne Energieschwund, ohne Motivationskrise, ohne Qualitätsverlust. Dies ist seine neunte reguläre LP als Bonnie ‚Prince‘ Billy und mit gutem Grund nach sich selbst benannt, denn es ist ein autarkes Album: selbst geschrieben, gesungen, gespielt, produziert, verlegt und vertrieben. Es ist, als habe Oldham sich in Isolation begeben, alles gemieden, was seinen inneren Monolog stören könnte. Vom Ich handeln die zehn meist meditativ angelegten, schmerzlich intimen Songs, die auch dann egozentriert bleiben, wenn Beziehungen hineinspielen. Brüchiger als sonst tönt seine melodisch vagabundierende Stimme, öfter als sonst verfehlt er den Ton. Nicht unpassend, da man ja der Entropie unterliegt und überall Sterblichkeit herrscht. Also bangt Billy um die Zukunft seiner Seele, beklagt den körperlichen Verfall. „I have two fears“, gesteht er sich seufzend ein: „losing my mind, losing my body“. Bloß keine Panik, die nächste Platte ist bestimmt schon im Kasten. (B’P’B)
J.D. Wilkes & The Dirt Daubers
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