You Chose These Woes :: Ein anrührend unschuldiges Indie-Folk-Pop-Debüt aus England
Nachdem das Album „A Solution To Everything“ 2012 bis dahin erschienene Singles kompilierte, legt das Quartett aus London, Cambridge und Newcastle nun das eigentliche Debüt vor. Auf „You Chose These Woes“ präsentieren sich Model Village als sehr britische Indie-Pop-Band mit Verweisen auf englische Folklore, 70s-US-Songwriter-Pop und 60s-Jingle-Jangle.
Es liegt etwas Schlichtes, Bescheidenes in diesen Liedern, die u. a. von Rachel Duncan (drei der vier Bandmitglieder singen hier) mit sanfter, glockenklarer Stimme vorgetragen werden. Überhaupt hat „You Chose These Woes“ etwas anrührend Unschuldiges – keine polternden Trommeln machen die Playbacks laut, keine übermäßig verzerrten Gitarren vertreiben die entspannte Freundlichkeit mit unnötigem Getöse. Wir sitzen im Wohnzimmer mit Model Village, summen mit und lassen uns von der unverstellten Musik umarmen. Naiv ist sie deshalb nicht. Insbesondere das finale „No Personal Touch“ wächst zu epischer Größe an, vorher evozieren Lieder wie das hymnische „Stockholm“ die frühen R.E. M., während das herzlich schunkelnde „Jaguar“ an allerlei schönen 70s-US-Pop denken lässt. Zum Beispiel an Fleetwood Mac. (Little Red Rabbit) JÖRN SCHLÜTER
Lady Gaga