Mandela: Der lange Weg zur Freiheit :: Regie: Justin Chadwick
Nuanciert, authentisch und ein bisschen langweilig ausgefallen ist das erste Biopic über Nelson Mandela, dem seine beeindruckende Autobiografie von 1994 zugrunde liegt. Ohne dramaturgische Einfälle, mit denen die Geschichte des Ende vergangenen Jahres verstorbenen Freiheitskämpfers und Friedensnobelpreisträgers jenseits der Fakten hätte fesseln können, hakt Regisseur Chadwick die Stationen eines halben Jahrhunderts ab. Mandelas (Idris Elba) frühe Jahre als Frauenheld, Hobbyboxer und junger Anwalt, der sich zum charismatischen Protestführer gegen die Apartheidspolitik der weißen Südafrikaner aufschwingt, plätschern lange launig dahin. Nach einem kurzen Exkurs in Mandelas militante Phase erlahmt der Film dann ausgerechnet mit seiner Inhaftierung auf Robben Island. Die Härte und Ohnmacht der 27-jährigen Gefangenschaft, die ihn erst zur weltweiten Ikone machen, kann Chadwick trotz Elbas beeindruckender Darstellung nie spürbar machen.