Lady :: Der Soul von Lady ist promiskuitiv, treibt es mit Pop, turtelt mit Tamla, flirtet mit Philly, am liebsten im Flokati-Ambiente der frühen Siebziger. Dabei haben Nicole Wray aus Atlanta und Terri Walker aus London jahrelang modernem R&B gehuldigt und das nicht ohne Erfolg, Wray etwa mit Missy Elliot, Walker mit Mos Def. Warum sie ihre Solo-Karrieren aufgaben, beantwortet diese Platte recht schlüssig: Selten hat man zwei Stimmen gehört, die sich so trefflich ergänzen. Terris Ton ist der etwas rauere, kehligere, Nicole zwitschert heller, doch als Lady verschmelzen sie zu „einer Person“, wie ihr Pressetext verrät. Weshalb sie sich auch nicht „Ladies“ nennen, mal ganz abgesehen davon, dass die Assoziation mit Toilettentüren für ihre blitzblanke Musik denkbar unangebracht wäre. Den entwaffnenden Sound für ihren liebreizenden Soul ließen sich Lady vom Produktionsteam Truth &Soul fertigen, das schon Aloe Blacc zu einem Dollar verhalf, hier aber auf Tüll und Plüsch setzt, passend zu den überaus harmlosen Songs über gute Liebe und böse Triebe. „Sweet Lady“ ist eine Ode an die Mütter, „If You Wanna Be My Man“ wartet mit so vielen „balabadabadas“ und „heyheyheys“ auf, dass man damit Limmie & Family Cookin‘ ein gutes Stück näher ist als Labelle. Süß!(T&S)
Wayne Hancock
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