Edgeland :: Afterhour-Musik: Der Kopf von Underworld entschleunigt sich

Auf der Website der Londoner Kunstprojekt-und Design-Agentur Tomato ist das aktuelle Programmbooklet des Berliner Techno-Clubs „Tresor“ zu bewundern. Eine Arbeit des 1991 gegründeten Kollektivs, zu dem auch Karl Hyde und Rick Smith, die beiden Kernmitglieder der Elektroband Underworld („Born Slippy“) gehören. Zusammen mit „Trainspotting“-Regisseur Danny Boyle haben die beiden den musikalischen Teil der Eröffnungszeremonie der Olympischen

Spiele 2012 gestemmt. Vielfältig vernetzte Multifunktionstypen also. Bei so viel Alarm verwundert es nicht, dass der 56-jährige Hyde das Lebensund Arbeitstempo mal ein wenig rausnehmen will.

Mit seinen sehr mellow und akustisch daherkommenden Songs ist „Edgeland“ ein Entschleunigungs-Album. Eine Fingerübung eines Vielbeschäftigten, der sich mit Eno-Session-Gitarrist Leo Abrahams verbündet hat, um thematische Gesangstracks für kaputt raue Stadtlandschaften zu schaffen. Songs for wastelands sozusagen. „Slummin‘ It For the Weekend“ etwa plätschert meditativ daher. „Sleepless“ könnte auch beim Gottesdienst in einer Betonkirche laufen. Schöne Platte zum Chillen. Ultraruhige Afterhour-Musik. (Universal) RALF NIEMCZYK

Zaz

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