Maximo Park :: The National Health
Ein kleines bisschen Polit-Rock mit gewohnt zackigen Gitarren
Nach einer dreijährigen Pause und dem Solodebüt von Sänger Paul Smith hat sich das Quintett aus Tyne and Wear für das vierte Studioalbum einiges vorgenommen: „Das Land ist außer Kontrolle, und das Album soll dem Kontrollverlust entgegenwirken“, ließ Smith die Öffentlichkeit vorab wissen. Wer nun allerdings vermutet, Maximo Park würden mit „The Natio-nal Health“ einem politisch motivierten Meisterwerk wie PJ Harveys „Let England Shake“ nacheifern, sieht sich enttäuscht.
Zur Lage der Nation ist hier nichts Substanzielles zu erfahren, zumindest nichts, was über diffuse Stimmungsbilder oder Ottonormaldenkerverlautbarungen hinausginge. Da ist es dann doch besser, wenn sich die Band auf ihre Stärken besinnt und mit zackigen Gitarren, eingängigen Refrains und butterweichen Melodien vom alltäglichen Klimbim erzählt. An ihrem schlackefreien Sound hat sich – abgesehen vom leicht verstärkten Einsatz der Elektronik – nichts geändert. Das Tempo wird mit schmissigen Songs wie „Hips And Lips“ oder „Wolf Among Men“ hochgehalten, während „This Is What Becomes Of The Brokenhearted“ als lupenreine Klavierballade der Gefühligkeit freien Lauf lässt. Fragt sich nur, ob die Zeit für derart mediokren Gitarrenpop nicht endgültig abgelaufen ist.
An den Erfolg von „A Certain Trigger“, der auch schon wieder sieben Jahre zurückliegt, werden die fünf Briten so jedenfalls kaum anknüpfen können. (Universal) Alexander Müller
Beste Songs: „The Undercurrents“, „Hips And Lips“