Christian Scott :: Christian aTunde Adjuah

Schauplatz Rare Record Store („No Tapes, No CDs, Just Records“). Ganz gelingt es dem schwarzen Jazztrompeter  nicht, in einem Clip auf seiner Website klar zu machen, warum für seine Musik Dylans Album „The Times They Are A-Changin’“ so wichtig ist, dass er es angeblich fast täglich hört. Christian Scott will offenbar einerseits sich ändernden Zeiten gerecht werden, Neuland betreten – und andererseits Musik machen, die so berührt, wie es ihm mit Bob passiert ist.

Zumindest versucht er die Leute nicht gefühlsselig zu beeindrucken, sondern auf ziemlich coole Art, sozusagen als Speerspitze einer von Tradition und HipHop gleichermaßen beeinflussten Fusion. Und diesmal besonders stark geprägt vom Schlagzeugspiel eines Mannes, der schon auf vielen Hochzeiten getanzt hat: Bilal, Pharoah Sanders, Kenny Garrett, Jacky Terrasson und Gretchen Parlato. Jamire Williams spielt so bewusst rock-heavy und dicht, dass man nur staunen kann, wie elegant und atmosphärisch trotzdem viele der 23 Tracks auf diesem Doppelalbum klingen. Ein Kontrast, der schon beim Einstieg frappiert: „Fatima Aisha Rokero 400“ wirkt wie ein Mahavishnu Orchestra  fürs neue Jahrtausend mit strahlend hymnischen Trompetenklängen.

Scott ist ein Mann, der alles gleichzeitig sein will: politisch, hip, sozial engagiert, philosophisch tiefgängig. Tiefgang samt Trendbewusstsein kriegt er musikalisch gut hin. Sein Funk klingt sperrig, die gelegentliche Nähe zu Radiohead und Co. entspannt. Eine Musik, die dem JazzJazz nahe steht und zugleich dem JazzRock ein stimmiges Update verschafft.

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Wir verlosen drei Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibe einfach eine Mail mit dem Stichwort „Christian Scott“ an Verlosung@www.rollingstone. Viel Glück!

Christian Scott über „Christian aTunde Adjuah“.

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