Josh Rouse And The Long Vacations :: Josh Rouse And The Long Vacations

Der Exilant fügt seine Lieblingswelten jetzt besser zusammen.

Seit Josh Rouse 2005 von den USA nach Spanien übersiedelte, haben seine Veröffentlichungen etwas Zufälliges. Ein Album hier und dort, eine EP mit der Gemahlin, plötzlich wieder eine Session in Nashville – Rouse lässt sich treiben, erforscht die spanische Folklore und will nicht mehr nur ein amerikanischer Sänger sein.

Die Ergebnisse der letzten Jahre waren allerdings zwiespältig. Wohl ist Rouses Verbindung des lateinamerikanischen und US-Songwritings eine beachtliche Leistung, doch man vermisste trotzdem das nächste große, voll entfaltete Werk, das nach „Nashville“ – dem Album zur Auswanderung – hätte kommen sollen. Zumal manches Lied eher Stilübung und Nachmittagslaune zu sein schien als wohlgereifte Komposition.

Josh Rouse wird davon nichts wissen wollen. Abseits der Musikindustrie hat der Songwriter es sich gemütlich gemacht mit seiner entspannten Tagtraummusik aus Latin-Jazz-Folk und Songwriting-Handwerk. Das neue Werk entstand wiederum in Spanien, doch Rouse baut nun wieder mehr von seiner musikalischen Herkunft ein. Jetzt kommen die Welten besser zusammen: In vielen der Lieder auf „… And The Long Vacations“ steckt gleichzeitig der alte US-amerikanische Süden und der leichte, sinnliche Swing lateinamerikanischer Folk-Musik. Rouse singt warm und bedacht melancholisch wie Paul Simon, verlernt aber auch seine latin chords nicht. Soft Rock und Siesta, New Orleans und Bossa Nova, Simon & Garfunkel und Jobim – all das geht auf diesem leider kaum 30-minütigen Album zusammen. Schöne Ferien! (Bedroom Classics/ADA) Jörn Schlüter

Beste Songs: „Digging In The Sand“, „Bluebird St“

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