The Walkabouts :: Travels In The Dustland
Eckman & Torgerson stapfen wieder gemeinsam durch die Wüste.
Wie so viele der großen amerikanischen Alternative-Bands der 80er- und 90er-Jahre sind auch The Walkabouts irgendwann in einem Zustand erhabener Stagnation angekommen, müde geworden über der eigenen geblähten Kunst. Mit „Travels In The Dustland“ ist ihnen auch nach sechs Jahren Pause nichts Neues eingefallen. Man muss kein Feind traditioneller Songwriter-Musik sein, um die Rockismen auf diesem Album behäbig zu finden.
Es ist eine wahrhaft staubige Reise, auf die uns Chris Eckman hier einlädt. Mit Vocoderstimme und Vibrafon schlägt er sich durch „The Dustland“, kämpft mit tremolierender Fuzz-Gitarre gegen den „Soul Thief“ und mäandert umrahmt von Wurlitzer und Harmonika durch den „Rainmaker Blues“. Es hilft alles nichts, die Manierismen sind bis zur Erschöpfung durchexerziert. Was also nun? Den Alten nacheifern, auf jede Form pfeifen wie Neil Young und stoisch immer weitermachen bis zur nächsten Kreativphase?
Einziger Lichtblick in dieser tristen Landschaft ist die wunderbare Carla Torgerson, die eigentlich immer schon der Fixstern auf Walkabouts-Platten war. Mit „Wild Sky Revelry“ und „Horizon Fade“ gehören ihr auch diesmal wieder am Ende zwei unvergleichliche Schwermuts-Elegien voller Transzendenz und Sehnsucht, Streicheropulenz und anmutiger Pedal-Steel-Verzierungen.
„Travels In The Dustland“ hat die windgegerbte Schönheit der Prärie – und die quälende Gewissheit, dass es kein Entrinnen aus ihr gibt. (Glitterhouse/Indigo) Max Gösche
Beste Songs: „They Are Not Like Us“, „Wild Sky Revelry“