Angela Winkler :: Ich liebe dich kann ich nicht sagen
Die Schauspielerin hat viele verschiedene Stile im Repertoire.
Es ist schön und naheliegend, dass Angela Winkler auf ihrem ersten Musikalbum unter anderem Texte von Bertolt Brecht vertont. Da klingt die lange Geschichte mit dem deutschen Theater und der deutschen Literatur durch, für die Winkler als renommierte Schauspielerin steht. „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, „Die Blechtrommel“, Zadeks „Hamlet“, aktuell Robert Wilsons „Dreigroschenoper“ und „Lulu“ sowie Tom Tykwers „Drei“ – Angela Winkler spielt mit, wenn es gut wird.
„Ich liebe dich kann ich nicht sagen“ ist eine so vielseitige Liedsammlung, dass man darin vielleicht die große Neugier erkennen kann, mit der sich die 67-Jährige dem Leben und der Kunst widmet. Im Repertoire sind einige Kompositionen der Chansonnière Barbara und einige obskure Lieder aus dem frühen 20. Jahrhundert, aber auch „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“ von Friedrich Hollaender, die deutsche Version von Piafs „La Vie En Rose“ („Schau mich bitte nicht so an“) sowie zwei Lieder aus der Popmusik der Gegenwart: Sophie Hungers „Walzer für niemand“ und Sven Regeners „Gelohnt hat es sich nicht“.
Für „Ich liebe dich kann ich nicht sagen“ wurden diese Lieder wunderbar schlicht aufgenommen. Adam Benzwi spielt kunstfein am Flügel, Anne de Wolff und Martin Wenk umspielen es mit Streichern und Vibrafonen. Winkler singt und rezitiert dazu zart und fast zurückhaltend, dem emotionalen Gehalt des Textes nachspürend. Das europäische Lied, die deutsche Poesie, die stille Romantik: Zusammen ergibt das ein gutes Album. (Trocadero) JÖrn Schlüter
Beste Songs: „Nantes“, „Erinnerung an die Marie A.“