Iron Man :: Regie: Jon Favreau
Die Fortsetzung des Marvel-Kassenschlagers ist mit lauter Nebenfiguren und Ideen überfrachtet.
„Iron Man“ war 2008 der Überraschungshit des Jahres. Zu verdanken war das nicht zuletzt Robert Downey Jr., dessen Besetzung zuerst ein weiteres Risiko bei dem Projekt darstellte. Seine zynische Eleganz als Rüstungsindustrieller Tony Stark sowie melancholische Ironie als Tüftler und Superheld im Stahlanzug kann man zu den einprägsamsten Momenten des Kinos zählen. Eine Fortsetzung war danach selbstverständlich. Die Story knüpft direkt am ersten Teil an. Stark bekennt öffentlich, dass er Iron Man sei, und setzt sein Versprechen um, dauerhaft für Weltfrieden zu sorgen. Er genießt den Ruhm und hat doch bald Ärger: Das Militär misstraut ihm und will seine Technologie. Sogar sein Freund (Don Cheadle als Ersatz für Terrence Howard, der angeblich zu viel Gage wollte) stellt sich gegen ihn. Zudem droht der Elektrotransmitter in seiner Brust, der ihm am Leben erhält, endgültig zu versagen. Er überträgt die Leitung seiner Firma seiner Assistentin Pepper (Gwyneth Paltrow) und gibt sich an ihrem Geburtstag einem fatalistischem Besäufnis hin. Genug Stoff also für existentialistische Gedanken und lakonischen Witz. Neben der für Sequels üblichen erhöhten Action, die vor allem im Finale zu sehen ist, werden weitere Figuren eingeführt. Mickey Rourke, Sam Rockwell, Scarlett Johansson und Samuel L. Jackson treten auf. Doch ihre Charaktere bleiben zu oberflächlich. Der Film strotzt vor smarten Ideen, die trotz der 125 Minuten selten ein Ganzes ergeben. Extras: Audiokommentar, Making-of, entfallene Szenen und Storyboards. (concorde)
Regie: Ridley Scott
Jenseits von Folklore und Strumpfhose erzählt Scott, wie der Bogenschütze Robin Longstride (Russell Crowe) seine Heimat vor den Franzosen rettet und zum Rächer von Sherwood Forest wird. Crowe ist mit seiner grimmigen Physis ideal besetzt. Und Scott zeigt Kämpfe mit „Gladiator“- Wucht. Extras: weitere Szenen. (UIP)
Regie: Rob Stefaniuk
„The Winners“ spielen schlaffen Collegerock, bis ihre Bassistin Jennifer von einem Vampir gebissen wird und als Vamp mit blutroten Lippen und kreidebleichem Teint die Loser zur Hit-Band macht. Mit Iggy Pop, Alice Cooper und Henry Rollins in Nebenrollen sowie Malcolm McDowell als Eddie van Helsing trieft die Groteske vor böser Ironie über die Musikindustrie, zerplatzte Träume von unsterblichem Ruhm, Geldsorgen, Tourleiden, Drogentrips, Eitelkeiten in der Band und alte Rock’n’Roll-Weisheiten. Und die Groupies sind zum Anbeißen! (splendid)
Regie: Oren Moverman
Der junge Will (Ben Foster) leistet die letzten drei Monate seiner Militärzeit beim Casualty Notification Office ab. Mit dem Veteranen Stone (Woody Harrelson) informiert er in perfekt sitzender Uniform und äußerlich unberührt Angehörige gefallener Soldaten. Doch die Trauer geht auch an ihnen nicht vorüber. Moverman zeigt mit dem leblosen Ritual, dass Krieg, Schmerz und Traumata nicht an der Heimatfront enden. Harrelson war für den Oscar nominiert. (SENATOR)