Rage Against The Machine
The Collection
Fünf Alben in der praktischen und günstigen Picknick-Box
Rage Against The Machine schmetterten ihre Ablehnung des White Trash, des Militarismus und des kapitalistischen Imperialismus auf eine bis dahin noch nie gehörte Art und Weise der Maschine Amerika entgegen. Die wüste Mischung aus Elementen von Metal und Punk bis zu Dub und Rap ist bis heute einzigartig.
Schon das Erstlingswerk „Rage Against The Machine“ (1992) lärmte sich in ungeahnte Höhen. Stücke wie „Bombtrack“, „Killing In The Name Of“, „Bullet In The Head“ oder das später im Pseudo-Philosophie-Spektakel „Matrix“ genutzte „Wake Up“ stachelten eine Generation dazu an, den Che zu machen. Unvergessen bleibt auch das Pulitzer-Preis-Bild aus dem Jahre 1963 auf dem Cover: der sich selbst verbrennende buddhistische Mönch.
„Evil Empire“ (1996) wurde das schwächste und behäbigste Album der Band. Hits sucht man neben „Bulls On Parade“ vergeblich. Tom Morello hingegen avancierte langsam zu dem großen Gitarristen, der er heute ist. Er dreht wie besessen an den Reglern, schaltet Tonabnehmer in Millisekunden-Intervallen an und aus, entlockt seinem Instrument damit Töne, die Synthesizern und Scratching – aber nicht einer Gitarre ähneln.
Dank „The Battle Of Los Angeles“ (1999) und der Unterstützung von Michael Moore konnten sich die Antikapitalisten einen Traum erfüllen: Durch den Videodreh für die Single „Sleep Now In The Fire“ – RATM spielten ein Konzert in der Wall Street – sah sich die New Yorker Börse gezwungen, ihre Tore bereits gegen 15 Uhr zu schließen. Rage hatten wieder Biss.
Gewagt war das von Rick Rubin produzierte Album „Renegades“ (2000). Es besteht ausschließlich aus Cover-Versionen und zeigt die Bandbreite der Einflüsse: Bruce Springsteen, die Rolling Stones, MC5, Bob Dylan oder Devo, aber auch Minor Threat oder Eric B & Rakim sowie Cypress Hill. Der Devo-Song „Beautiful World“ bringt die Weltsicht der Renegaten auf den Punk: „It’s a beautiful world for you/ Not me.“
Für den Sammler mit der Akribie eines Philatelisten ist „Live At The Grand Olympic Auditorium“ (2003) womöglich unentbehrlich – alle anderen sollten aufgrund der unerträglichen Tonqualität doch zu den Studio-Alben greifen. (Sony) Frédéric Schwilden