a-ha :: Hunting High And Low
Die beiden ersten Alben, erweitert – und ein Best-Of-Destillat
Heute ist natürlich alles mit Erinnerungen geflutet und in die Farben der Nostalgie getaucht, doch muss man gerecht sein: Wir hassten a-ha 1985, als „Take On Me“ die Charts anführte und man den üblen Verdacht hegte, dass drei Norweger die besten Songs der Stunde schrieben. Leider sahen sie gut aus, Morten Harket sang fast wie der Typ von Bronski Beat, und Synthesizer galten in unseren Kreisen als Teufelszeug. Alle Mädchen hörten a-ha.
Noch problematischer wurde es, als „Hunting High And Low“, das Debüt-Album der Band, auch noch zwei weitere Hits abwarf, „The Sun Always Shines On T.V.“ und „Hunting High And Low“, zwei Schmachtfetzen erster Güte, fast schon Oper oder jedenfalls Alphaville. Morten Harket schrieb den David Bowie von „Wild Is The Wind“ weiter und übertraf Bowie im Bowiesein des Jahres 1985 – der echte Bowie schmalzte „God Only Knows“ auf „Tonight“.
„Scoundrel Days“ („““) wurde natürlich zu schnell produziert und erschien im Herbst 1986 – „Cry Wolf“ und „I’ve Been Losing You“ zündeten nicht so recht, aber a-ha konnten gar nichts dafür: Nichts und niemand hätte den Triumph der ersten Platte überbieten können. Ein Jahr später sangen sie „The Living Daylights“ zum James-Bond-Film, einen der haltbarsten Songs der Reihe. Irgendwann trennten sich die Burschen, um zur Jahrtausendwende zurückzukehren, wieder erfolgreich zu sein und nun wieder auseinander zu gehen.
„Hunting High And Low“ und „Scoundrel Days“ gibt es nun als Doppel-Alben mit ganz vielen Demos und Live-Aufnahmen, das ist natürlich archivarische Männersache. Die Mädchen von damals kaufen das Doppelalbum „25“, das Karriere-Destillat. (Rhino) arne willander