Kaki King – Junior

Berühmte Fans hat Kaki King schon mal. Dave Grohl lud sie ins Studio ein und pries die 30-Jährige als Foo Fighters-Bühnengast – und vor Jimmy Page im Publikum-mit der Ankündigung, es gebe gute Gitarristen und wirklich verdammt gute Gitarristen, „and then there’s Kaki King“. Das war 18 Monate, nachdem die US-Ausgabe dieses Magazins die Wahl-New Yorkerin in den Rang eines „Guitar God“ erhoben hatte – als bisher einzige Frau.

Doch es ist genau dieses Lob aus berufenem Munde, das jetzt – auch jenseits von „nicht schlecht für eine Frau“-Chauvinismus – eher zum Fluch für Katherine Elizabeth King geworden ist. Nun, da sie nicht länger ein Fall für technikfixierte Fretboard-Freaks sein möchte, sondern sich jenseits sphärischer Instrumentals als Singer/Songwriterin freischwimmen und auch als solche wahrgenommen werden will. Ein paar gute Argumente, warum man das tun sollte, hat sie auch auf ihrem fünften Album versammelt, das – wie 2008 schon „Dreaming Of Revenge“ von Malcolm Burn (Patti Smith, Emmylou Harris) mit einem Kern-Trio produziert wurde. Wobei ein Schlagzeuger, der dazu neigt, wie ein hypernervöses Rennpferd aus der Box zu schießen, der Sache nicht so dienlich ist. Den Perlen hier kann aber auch Jordan Perlson nicht viel anhaben.

Stücke wie „Falling Day“ und „I’ve Enjoyed As Much As I Can Stand“ überführen Kings immer noch eigenwillige Tunings in eine eigene Songsprache, „The Hoopers Of Hudspeth“ lässt zarte Melodiebögen in einer Trompeten-Einlage münden, „Spit It Back In My Mouth“ ist eine launige Referenz an The Cure, und „Hallucinations From My Poisonous German Streets“ hält halbwegs, was der irre Titel verspricht.

Den schönsten Song hebt sich Kaki King allerdings fürs Finale auf: „Sunnyside“ berührt als trotzig-trauriges Abschiedslied, das ihre müde Stimme nur um ein paar einfache Akustik-Akkorde und verlorene Piano-Sprengsel drapiert. Wer braucht da noch Götter und Virtuosen?

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