Black Rebel Motorcycle Club – Beat The Devil’s Tattoo
Von dieser Platte werden vor allem ihr Anfang und ihr Ende in Erinnerung bleiben. Mit einer Beschwörungszeremonie, die einen gewaltigen, bösartigen Riff umkreist, beginnt das sechste Studioalbum des Black Rebel Motorcycle Club: „Your body’s aching, every bone is breaking/ Nothing seems to shake it, it just keeps holding on“, tönt es in dem mit einem hypnotischen Chant die Sinne betäubenden Song, der wie das Album „Beat The Devil’s Tattoo“ heißt. Und am Ende der Platte erwartet einen ein Bonustrack, der Edgar Allan Poes Totenklage „Annabel Lee“ am Klavier als lyrische Mondscheinsonate inszeniert: „And neither the angels in heaven above/ Nor the demons down under the sea/ Can ever dissever my soul from the soul/ Of the beautiful Annabel Lee.“
Der von früheren BRMC-Alben bekannte Gestus zwischen Nihilismus und dunkler Romantik sowie die Vorliebe für Garagen- und Bluesrock, Led Zeppelin und The Jesus and Mary Chain, John Lee Hooker und Sonic Youth halten auch dieses Album zusammen. Und es hätte nicht die Ballade „Sweet Feeling’s Gone“ gebraucht, um zu erkennen, dass Peter Hayes und Robert Leven Been, die inzwischen von Leah Shapiro am Schlagzeug begleitet werden, wieder mal richtig schlecht drauf sind.
Auf die Platte geschafft hat es aber auch das sich nach Liebe sehnende „Evol“, das die Band seit vier Jahren mit sich herumschleppt. Die Nummer „Conscious Killer“ tötet dagegen mit bei den Stooges geborgten Gitarren alle Gefühle ab. Wahlweise mürrisch („War Machine“), genervt („Mama Taught Me Better“) oder schwerfallig („Aya“) poltert der Black Rebel Motorcycle Club auf „Beat The Devil’s Tattoo“ herum, probiert Boogie („River Styx“), Folk („The Toll“) oder Riffrock („Shadow’s Keeper“) aus, um sich schließlich schlecht gelaunt zu den Gitarrendelays von „Half-State“ ins Psychedelische zu verabschieden.