Blood Red Shoes :: Fire Like This
Brightons hippes Duo verwechselt Eintönigkeit mit Intensität
Duos sind ja echt cool – wenn sie nicht gerade aus Deutschland kommen und eines ihrer Mitglieder Humpe mit Nachnamen heißt. Irgendwo zwischen den Ting Tings und den Raveonettes, den Kills und (unserem heimlichen Favoriten) den Handsome Furs werden die Blood Red Shoes aus Brighton als schwer hypetauglich gehandelt. Doch wie auf ihrem zweiten Album „Fire Like This“ nachzuhören, fehlt es Laura-Mary Carter und Steven Ansell an den Songs, um mehr zu sein als cool.
Die Indie-Rock-Songs haben durchaus ihre Momente. Vor allem dann, wenn Laura-Mary in Nummern wie „Light It Up“ schräge Gitarrenriffs vor sich hinklimpert oder Steven in Stücken wie „Heartsink“ nicht nur aufs Schlagzeug haut, sondern ins Mikrofon meckert.
Doch nie gelingt es den beiden, aus ihren wenigen guten Ideen richtige
Songs zu machen. Obwohl „Don’t Ask“ am Anfang der Platte ziemlich Tempo vorlegt und sicher auch toll als Tanznummer funktioniert, hat das Songwriting Mühe, mit dem wilden Beat mitzuhalten. Wie hier werden auf der Platte immer wieder Songteile unbeholfen zu Verlegenheitslösungen aneinandergeklatscht. Im nibbelnden „It Is Happening Again“ ebenso wie im banalen „Follow The Lines“. Und wenn ihr gar nichts mehr einfällt, schaltet Laura-Mary stets ihre Fuzzbox ein. Der „Light It Up“-Refrain wird dann genauso plump zugedröhnt wie der von „Count Me Out“ und „Colours Fade“. Von der Band ist zu erfahren, dass sie eine herzlich-emotionale Platte machen wollte, die Nirvanas „In Utero“, aber auch David Lynchs „Twin Peaks“-Träume als Vorbild hat. Von beidem ist nicht viel zu hören auf „Fire Like This“. Stattdessen verwechseln die Blood Red Shoes Eintönigkeit mit Intensität, sind als Songwriter überfordert und immer dann am besten, wenn sie sich in Songs wie „Keeping It Close“ mit völlig uncoolem Punkrock zufrieden geben.