Der Informant :: Start: 5.11.
Er fühle sich wie 0014. „Weil ich doppelt so schlau bin wie 007“, meint Marc Whitacre (Matt Damon). Und wahrlich: Für das labyrinthische Manöver, mit dem der biedere Manager eines Agrarkonzerns über Jahre seinen Arbeitgeber, FBI und Justiz manipuliert hat, muss man sehr gerissen, ziemlich naiv oder beides zugleich sein. Anfangs behauptet er, es gäbe in der Firma einen Spion der Konkurrenz. Als FBI-Agent Shepard (Scott Bakula) eingeschaltet wird, bleibt der angebliche Maulwurf verschwunden. Dafür plaudert Whitacre nun wie bei einer Beichte über illegale Preisabsprachen. Mit Wanzen und Minikameras verschafft er den Beamten, die er ständig mit sprunghaften Aktionen und Geständnissen irritiert, die nötigen Beweise. Nach der Verhaftung der Verantwortlichen kommt jedoch heraus, dass der eifrige Informant massiv Firmengelder veruntreut hat. Eine, zwei, zuletzt sieben Millionen Dollar weist man ihm nach. Es könnten auch neun gewesen sein, aber selbst Whitacre hat den Überblick verloren.
So geht es einem auch als Zuschauer in der süffisanten, eleganten, aber oft behäbigen und komplexen Farce. Erst als Whitacres schizophrene Eitelkeit deutlich wird, wächst der Wirtschaftskrimi zur grandiosen Satire.