Patrick Watson – Wooden Arms

Brummen, Klöppeln, Küchenspülendrumming. Knarrtür und Gesang wie aus einer rostigen Pfirsichdose. Dann ätherische Mäanderei, tropfiger Jazz und nervöses Klavier. „Wooden Arms“, erdacht in einem Winter in Montreal, ist eine diffuse Wolke akustischer Schwebeteilchen. Patrick Watsons brüchiger Gesang, der an einen etwas honigsanfteren Antony Hegarty erinnert, die borstigen Streicher, fremdelnden Gitarren und der Wind im Ofenrohr ordnen sich trotzdem wie in einem Zeitraffervideo zu einer Klangkulisse von Kinoleinwandformat, die mal mit weicherem Pinsel betupft, mal mit herumliegendem Blechschrott bepatscht wird.

Hinter jeder Liedzeile gibt es dazwischen, zum Ausruhen, schwebende gläserne Melodien, leise wummernde Harmonien und die reine Folkseligkeit von „Big Bird In A Small Cage“. Watson und seine Musikanten sitzen in einem dramaturgisch vollgestopften Schrullenkabinett und finden doch stets genügend Bewegungsfreiheit, um die aufgehäuften Sammelstücke zwischendurch immer mal wieder mit ausholender Geste vom Tisch zu fegen und Platz zu schaffen. Damit im Ohr kann man auch die Nerven bewahren, wenn der zwanzigste Depp über den Sonnenschein twittert.

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