Jan Graber – Tod gesagt
Tod gesagt (Salis Verlag) von Jan Graber sei „schlauer als Rock, süffiger als eine Lesung“, lobhudelte schon der PR-Text für das Graber-Projekt. Hölle oder Himmel sei Dank ist es aber gar nicht so blöd wie die Ankündigung. Die Audio-Revue ist voller Anspruch, immer wieder gelungen, wie sich Burning Pueblos‘ Jan Graber mit Celtic Frosts Martin Ain und anderen auf dem von ihnen selbst angestrebten Hochseil bewegen. Das Seil ist hoch, ihr Balanceakt zwischen Gruftie-Lyrik und Rockals-Beiwerk sicher nicht für jedermann – doch es ist in seiner Durchführung sehr ordentlich, ja, nahezu perfekt. Ohne nun in Klischees der Schweizer Macher zu verfallen, ohne den Zusammenhang zwischen Perfektion und Nekrophilie zu ertasten, könnte man sagen: Auch ein originelleres Grundthema wäre sicher denkbar. Doch wer bei Zeilen wie „Und gemeinsam veratmen wir uns/ Schale um Schale/ und erschöpfen uns dem Ende entgegen“ nicht zusammenzuckt, wird hier Lyrik und Poesie entdecken, wie es sie selten gibt.