Monkey – Journey To The West :: Damon Albarn und Jamie Hewlett scheitern mit ihrer Peking-Oper

Monkey wird angepriesen als das nächste große Projekt von Dämon Albarn und Jamie Hewlett, quasi der Nachfolger des letzten Gonllaz-Albums. Und tatsächlich stammt die Musik des im Juni 2007 in Manchester uraufgeführten Theater-Spektakels von Albarn, während Hewlett die Kostüme und das Bühnenbild entworfen hat. Doch damit enden auch schon alle Vergleiche.

Die Geschichte vom heiligen Affen, den es in den Westen zieht, ist eine uralte, in der chinesischen Tang-Dynastie wurzelnde Legende. Unsere beiden Gorrilaz-Freunde fanden den Zugang allerdings durch eine Kung-Fu-Serie aus den Siebzigern, die sich ebenfalls von der Geschichte aus dem 16. Jahrhundert inspirieren ließ. Mit dem chinesischen Regisseur und Opern-Spezialisten Chen Shi-Zheng wurde in Peking ein Ensemble aus Schauspielern, Sängern, Akrobaten und Musikern zusammengestellt. Im Juli sollte die ziemlich bunte Oper auch in Berlin gastieren, doch irgendjemand hat es sich wohl anders überlegt.

Noch nie hat man sich bei Albarn-Stücken so gelangweilt nichts klingt hier nach Blur oder Gorillaz. Wir haben es eher mit einem Film zu tun, dem sämtliche Bilder fehlen. Es gibt auch keine wiederkehrenden oder sich weiterentwickelnden Themen, keine herausragenden Songs, ja eigentlich nicht mal vernünftige Melodien. Stattdessen haut man dem Hörer chinesische Semi-Klassik und Folklore um die Ohren, die sicher ihren Reiz hat, hier aber wirkt wie die Exponate einer sonderbaren Ausstellung. Gesungen und gesprochen wird ausschließlich in Mandarin, was die textlastigeren Stücke noch nervender macht, weil man nichts versteht. Aber ein großer Künstler wie Albarn darf ruhig auch mal einen Flop produzieren.

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