Primal Scream – Beautiful Future :: Routiniert und euphorisch: Bobby Gillespie mit illustren Gästen
So sieht also die rosige Zukunft laut Bobby Gillespie aus: „Empty houses, burning cars, naked bodies hanging from the trees.“ Der verzückte Refrain des Titelsongs von Primal Screams mittlerweile neuntem Studioalbum macht die bitterbösen Verse allerdings schnell vergessen. Stilvoll und euphorisch geht die Welt zugrunde. Die Hälfte der Songs von „Beautiful Future“ hat das schottische Quintett diesmal mit Björn Yttling aufgenommen, einem kreativen Drittel der schwedischen Indie-Combo Peter Björn And John. Der verlieh den neuen Produktionen eine gehörige Portion Pop-Appeal und ein paar Krautrock-Anklänge. die dem widerborstigen Sound der notorisch ambitionierten Rocker guttun. Mit der schmissigen Single-Auskopplung „Can’t Go Back“ geht es fulminant weiter, bevor „Uptown“ dem Philly-Soul eine basslastige, selig die Streicher feiernde Hommage liefert, die durchaus funky ist. Ansonsten wird gern und oft in die Hände geklatscht, um unter anderem den Ruhm der Liebe zu preisen oder dem „Zombie Man“ die nötige Lässigkeit und Partystimmung mit zu geben. Gillespies Duett mit CSS-Sängerin Lovefoxxx, „I Love To Hurt (You Love To Be Hurt)“, hingegen pluckert eine ganze Weile fad dahin, bis die elektronischen Beats ein wenig satter werden und der Song an Tiefe gewinnt.
Auf der wie immer exquisiten Gästeliste stehen außerdem Folk-lkone Linda Thompson, die zum zarten Fleetwood Mac-Cover „Over & Over“ gebeten wurde, und Queens Of The Stone Age-Kopf Josh Homme, der für den allzu routinierten, psychedelisch-brachialen Rausschmeißer „Viva!“ in die Saiten greift. Ob so der Rock der Zukunft klingt?