The Autumn Defense – The Autumn Defense :: Schönheit stall Wahrheit: Rückkehr in die seligen Siebziger

In der windy city Chicago scheinen die 70er Jahre um die Häuserecken zu pfeifen. Das könnte man zumindest glauben, wenn man die Alben hört, die die Mitglieder von Wilco in den letzten zwei Jahren veröffentlichten. 2006 frönten Jeff Tweedy und Glenn Kotehe mit ihrem Nebenprojekt Loose Für dem Southern Rock, ein Jahr später wanderte „Sky Blue Sky“ auf den Spuren von Grateful Dead und Television, und jetzt das: Wilco-Keyboarder/-Gitarrist Pat Sansone und -Bassist John Stirrat spielen mit ihrer Band The Autumn Defense süßlich-zarten Westcoast-Folk mit Soft-Rock, Bossa Nova-und Soul-Anleihen, der einen in Watte packt und selig vor sich hin grinsen lässt, bevor man Crosby, Stills and Nash sagen kann.

Querflöten zwitschern, Streicherschwelgen, Stimmen schmeicheln, Rhythmen federn, Klaviere perlen, Wilcos Nels Cline halb der beste Song des Albums, weil hier tatsächlich kreativ mit einzelnen Tönen gespielt wird und so eine aufregende Spannung erzeugt wird, die sehr viel mit Dub zu tun hat. Das mit dem Andromeda Mega Express Orchestra eingespielte „Where In This World“ verliert sich dagegen wieder in einzelne Teile und Komponenten. Eher akademisch als sinnlich. (O’jtysla.vo) JÜRGEN ZIEMER

von Wolfgang Doebeling SHORT CUTS

lässt seine Gitarre klingeln, als habe er gerade Fairport Convention für sich entdeckt, und ein Mellotron verbreitet. Räucherstäbchenlaune. Klingt nach Edelkitsch? Ist es vermutlich auch, aber diese Songs sind einfach wie gemacht für dieses Bad in Patschuli-Öl und Zuckerguss. „I have tound that so many lives are vacant/ And what if what we’re living isn’t true.“ Stirrat und Sansone haben für dieses Album die Wahrheit für die Schönheit und die Gegenwart für die Siebziger geopfert.

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