Collective Soul – Afterwords
Solide Standard-Rockmusik, die nur ins Stadion will Was soll man nur machen mit Collective Soul? Am Anfang dieser Karriere gehörte das Quintett aus Atlanta mal zu den besseren Bands des zum Mainstream mutierten Grunge und Alternative-Pop; die ein oder andere Single hatte sogar ein Geheimnis. Spätestens mit „Blender“ war man dann irritiert von der Popallianz und den Boygroup-Fotos. Das letzte Werk, „Youth“ von 2004, sollte eine Rückbesinnung markieren, aber wohin denn? Es war seltsam angepasster, schlüpfriger Mainstream-Glam.
Das neue Album, „Afterwords“, rudert nun zurück, manche sagen, zu den Anfängen. Aber die waren von ein wenig Transzendenz geprägt! Transzendent ist hier nichts, damit muss man sich nun abfinden. Nach dem beinharten Opener „New Vibration“ präsentieren sich Collective Soul nur als solides Modern-Rock-Outfit, viel härter, breitbeiniger und (g)riffiger als Matchbox 20, erwachsener als Lifehouse, weniger College-verhaftet als es etwa die Gin Blossoms waren, dafür den 80er Jahren (Foreigner, INXS, die späten Cars) verpflichtet. Amerika hat Platz für eine solche Band, weil die Drums laut pochen, die Riffs dicke Pfähle in die Erde rammen und man das Stadion quasi mithört.
Und, immerhin, es ist einiges aufrechtes Gefühl in diesen gut exekutierten Standards, die hier und da einigen beseelten Spaß bereiten. Mehr soll man von Collective Soul nicht erwarten.