Eight Legs – Searching For The Simple Life :: Der Spaß der Nachgeborenen: refrainverliebter Pop aus London

Smithian melancholic singalongs with intent“, so beschreiben die vier Londoner Youngsters von Eight Legs ihre Musik und bieten damit eine durchaus passende Beschreibungan. Kaum volljährig ist das Quartett, dessen Debüt auf dem für diese Art von Musik sehr engagierten Weekender-Label erscheint.

Man hört das sicher, das Epigonale, Nachgeborene, hört auch den Spaß am Nachahmen der eigenen musikalischen Sozialisation – Eight Legs sehen die genannten Vorbilder durch die Brille der Strokes (ohne den Amerikanismus freilich), die Arctic Monkeys (ohne die scharf geschnittenen Riffs) und eine Reihe anderer britischer Bands ähnlicher Gesinnung. Manchmal klingt Sänger/Gitarrist Sam Jolly obendrein nach Robert Smith. Alle beisammen also, aber so macht Englands Jugend nun mal momentan Musik.

Eight Legs sind deshalb ein bisschen mehr als eine Randnotiz, weil das Jungspundische der Musiker von einer erstaunlichen Reife im Ausdruck kontrastiert wird. Ein britischer Journalist bescheinigt den Eight Legs „A melancholy (…) that evokes rather experience than innocence“, und da ist was Wahres dran. Jedenfalls gefällt das niedlich schunkelnde „Searching For The Simple Life“ ebenso wie der überraschend harte Arctic Monkeys-Rocker „Freaking Out The Neighbourhood“ und der sortenreine Brit-Pop von „Vicious“. Toller Refrain! Von denen gibt es auf dieser Platte gleich mehrere.

Am Schluss steht „These Gray Days“, live offenbar schon lange ein Höhepunkt und das Lied, mit dem Eight Legs zu ihrem Deal kamen. Die Romantik, die Naivität, der karge Realismus, all das ist da. Jetzt kommt der Verdrängungswettbewerb.

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