Mink DeVille – Die Alben von 1977 bis 1985 :: Crow Jane Alley (2004)

Nein, Willy war nicht unter die amerikanischen Ureinwohner gegangen. Oder nur auf dem Cover des Albums, für das John Philip Shenale in den Produzentensessel zurückgekehrt war. „Crow Jane Alley“ ist ein Feldversuch: Wie bekomme ich so viele Stile und Bezüge wie möglich unter? Erstaunlicherweise wirkt es aber kaum forciert, wenn DeVille von schwerem Latino-Groove („Chieva“) auf Byrds-Flughöhe („Right There, Right Then“) umschaltet. Oder wenn die Blues-Sumpfblüte „Muddy Waters Rose Out Of The Mississippi Mud“ den Weg für den Mariachi-Swinger „Come A Little Bit Closer“ freimacht. Das streicherschwere Schmachten vergisst Willy natürlich nicht, mit „My Forever Came Today“ glückt ihm sogar ein Paradestück. Format beweist DeVille nicht zuletzt als Country-lnterpret, vor allem jedoch mit dem Titelsong, einem Tribut an Jack Nitzsche. Der sinistre Swamp-Rocker „Trouble Comin‘ Everyday In A World Gone Wrong“ beschließt ein Album, auf dem er nur einmal falsch liegt: „Slave To Love“ steht Bryan Ferry gut – Willy wirkt nur schief gewickelt.

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