Paul Drummond – Eye Mind – The Saga Of Roky Erickson And The 13th Floor Elevators
„Eye Mind – The Saga Of Roky Erickson And The 13th Floor Elevators“ (Process Press, ca. 35 Euro) von Paul Drummond ist die erste umfassende Würdigung der texanischen Psychedelia-Pioniere, deren seltsame Karriere freilich auch nach der Lektüre noch nicht lückenlos entmystifiziert ist. Kein Wunder, denn in den Sixties gaben die Elevators kaum Interviews, nicht weil sie nicht wollten, sondern weil es ihr Acid-Handicap selten zuließ. Drummond bemüht sich redlich um Rekonstruktion, kann am Ende trotz einiger bizarrer Faktenfunde die einzelnen Schicksalsfäden aber nicht sinnfällig verbinden. Wie auch? Die Bandmitglieder entfallen als verlässliche Info-Quellen. Einer redet wirres Zeug, ein anderer wurde ermordet, der dritte ist ohne Wohnsitz, und Erickson, der genialische Schrat, ist zwar gesundheitlich wieder einigermaßen hergestellt, nach vielen Jahren, die er unter psychiatrischer Aufsicht vegetierte, ruhiggestellt mit Pharmaka. weiß indes weniger über seine Rolle in den musikalischen Wirren der späten 60er Jahre als der Biograf. Entsprechend ernüchternd ist dann auch dessen Fazit.