James Yorkston – Roaring The Gospel
Der Besitzerstolz, der einen ergreift, wenn man eine rare Single oder ein Bootleg ergattert hat, der Distinktionsgewinn, den man mittlerweile beim Kauf von Vinyl-only-EPs mitzahlen muss, diesen Mehrwert kann eine Sammlung von B-Seiten, EP-Tracks, Demos und Outtakes wie James Yorkstons „Roaring The Gospel“ natürlich nicht liefern. Den Anspruch auf Vollständigkeit erfüllen solche Kompilationen meist auch nicht, das hat man schon bei ähnlichen Sammlungen von Smog oder Palace gesehen. Von der Kohärenz und klanglichen Geschlossenheit die Yorkstons wundervolle Alben mit seiner Begleitband The Athletes ausmachen, ist „Roaring The Gospel“ naturgemäß auch weit entfernt. Und nicht alle der teilweise in Garagen und Büros aufgenommenen Tracks können die gleiche hypnotische Kraft entwickeln wie das morbide, über neunminütige „The Lang Toun“, das Domino Records einst als Yorkstons Label-Debüt-Single auserkor.
Doch neben diesem absoluten Hypno-Folk-Gipfel finden sich noch andere essenzielle Tracks auf dieser „Roaring The Gospel“. Etwa die frühe Single-Version von „Moving Up Country, Roaring The Gospel“, die einst die Aufmerksamkeit von John Peel erregte, und die dazu gehörige B-Seite „Are You Coming Home Tonight“, zwei wundervolle Stücke der „Sweet Jesus“-EP (Vinyl only), die Yorkston ohne die Athletes mit King Creosote aufnahm, dazu eine Demoversion von „The Hills & The Heath“, das es nicht auf „Tear Of The Leopard“ schaffte, weil die Zeit für eine Neuaufnahme knapp wurde, „Sleep Is The Jewel“, das für „too poppy“ befunden wurde, um es auf „Just Beyond The River“ zu schaffen, ein eher schlichtes Cover von Tim Buckleys „Sone To A Siren“ und weitere auf EP veröffentlichte Songs, die nicht auf Alben zu finden sind.
Von den zahlreichen Remixes, die ja auch einen Teil von Yorkstons apokryphem Werk repräsentieren, findet sich hier leider kein einziger. Dafür gibt’s jetzt eine EP mit Remixes des „Yearr Of The Leopard „-Songs „Woozy With Cider“ – nur echt auf 12inch-Vinyl natürlich.