Down to Earth :: Stevie Wonder

Die frühen LPs des Wunderkindes krankten bereits an Machart und Marketing-Konzept. Blind und hochbegabt, war Little Stevie Wonder dazu ausersehen, das Erbe von Ray „Genius“ Charles anzutreten. Also pappte man ihm das Prädikat „The 12-Year-Old Genius“ an, nannte seine erste LP „Tribute To Uncle Ray“ und schlug so lange in diese Kerbe, bis Stevie 1964 zuerst vom Stimmbruch heimgesucht wurde und dann von der Erkenntnis, dass Onkel Ray noch sehr aktiv war und das mit dem Beerben nicht so eilig. Der Namenszusatz „little“ wurde gestrichen, und Motown gestand ihm ein gewisses Mitspracherecht bei der Material-Auswahl zu. Für den Rest der 60er Jahre bestanden Wonder-LPs jeweils zur Hälfte aus mehr oder weniger fulminanten Tracks, oft aus eigener Feder, und eher fadenscheinigen Fassungen der gerade gängigen Hits. Auch „Down To Earth“ von 1966 hält einige feine Cuts vor. darunter Ron Millers „A Place In The Sun“ oder Stevies Version der Supremes-Single „My World Is Empty Without You“, während „Mr. Tambourine Man“ wohlwollend als redundant und „Sixteen Tons“ als daneben bezeichnet werden dürfen.

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