The Early Years -The Early Years
David Makinson, Roger Mackin und Phil Raines von The Early Years haben rund tausend Freunde. Zumindest auf myspace.com. Oasis kommen am gleichen Ort auf rund zweihundert mal so viel. Da bleibt also noch etwas Luft, und bis zum Rockstar-Status wird es am Ende wohl nicht reichen. Denn was das Londoner Trio auf seinem gleichnamigen Debüt abliefert, ist wahnsinnig unverbindliches Indie-was-auch-immer-Rock-Getöse, mit dem man zwar niemandem weh tun, aber auch keinen Freund fürs Leben finden kann. Seit zwei Jahren touren sie (ohne einen Bassisten) auf der Insel, berufen sich auf Krautrock, Brian Eno, Velvet Underground und haben es damit irgendwie auf ein paar Radioeinsätze und einen Deal gebracht. Hoffnungslos retro ist ihre Kunst trotzdem.
Das Schlagzeug rumpelt straight, Malkinson und Mackin jagen die Gitarren durch allerlei Effektgerät. Es zerrt, hallt, ballert, fiept und tremoliert ganz heftig. Man mag prinzipiell nichts Böses einwenden, doch der Klang der großen Verstärkerwand ist popgeschichtlich dann doch genug erforscht. The Early Years haben dem nichts hinzuzufügen, beim Songwriting dummerweise auch nicht. Dabei geben sie sich alle Mühe, von den üblichen Strukturen weg zu kommen, nur fehlen ihnen die zwingenden Ideen. Vieles verliert sich in schier endlosen Repetitions-Phrasen, kein Riff taugt zur Weltverbesserung, die Referenzen sind zu offensichtlich.
Im besseren „This Ain’t Happiness“ hat man gleich Lennons „Across The Universe“ im Ohr, „Song For Elizabeth“ gemahnt übereifrig an Blurs „Tender“, und so bemüht das Bottleneck im aufgedunsenen „Things“ über die Saiten schmiert, für große Momente reicht das nicht. Eine Gitarren-Arbeit, bei der The Edge Oberlehrer gewesen sein könnte. Es gibt Spannenderes.