The Bluetones – The Bluetones

Die letzten sechs, sieben Jahre waren nicht gut für die Bluetones. Wohl überdauerten die vier Briten im Gegensatz zu vielen Kollegen der britischen Indie-Pop-Szene immerhin die Jahrtausendwende, doch nicht ohne Blessuren. Das neue Musikgeschäft war ungnädig mit dem sanft jubilierenden Jingle-Jangle-Gitarren-Liedern der Brüder Mark und Scott Morriss samt Kollegen Adam Devlin und Eds Chesters, und schon das dritte Album fand öffentlich nur noch begrenzt statt.

Richtig schlimm erwischte es das letzte reguläre Werk, „Luxembourg“ von 2003, das hierzulande gar nicht zu haben war und anderswo nur theoretisch. Jedenfalls war der Deal weg u nd der bürgerliche Beruf die einzige Alternative.

Für einige Jahre jedenfalls. Jetzt sind die Bluetones zurück mit neuem Deal, neuen Liedern und bestimmt auch neuem Mut.

Auf dem entsprechend grundsätzlich „The Bluetones“ betitelten fünften Album ist niedlicher Pop, der auch in etwas verbissenen Momenten seine Unschuld nicht verliert. Vorbei die relative Kantigkeit des übrigens just (wieder-)veröffentlichten -Vorgängers, mit dem die Bluetones zuletzt die eigene Relevanz retten wollten. „Surrendered“ hoppelt glücklich in die Selbstaufgabe, zu freundlichen Gitarren und Mersey-Beat-Wohlklang in den zwei Stimmen. Auch „The King Of Outer Space“ vertraut solchen Konzepten und erinnert angenehm an die Art Gitarrenmusik, wie sie Neil Finn zu Beginn für Crowded House schrieb, oder – auf amerikanisch – die Rembrandts. Der Shuffle „Thank You, Not Today“, das schunkelige „Fade In/Fade Out“, auch das ein bisschen düstere „Hope And Jump“ – alles manierliche, schön aufgenommene Lieder, indes freilich ohne große Bedeutung für das gegenwärtige Musikgeschäft.

Da das aber so ganz doch noch nicht aufgegeben werden soll, wird mit „My Neighbour’s House“ nun ausgerechnet das lauteste Lied als Single veröffentlicht, in dem es ordentlich bumst unter den süßlichen Gesängen. Wenn so der Brückenschlag gelingt: bitte.

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