Clinic
Visitations
Experiment und Discokugel, straffe Stücke und Spielereien, Krautrock und Karneval, Klezmer und Kraftwerk, Mingus und Melodik – bei einer der spannendsten britischen Bands des neuen Jahrtausends ging das immer zusammen, verschmolz zu einem Atem raubenden Amalgam. Und doch dachte man beim letzten Clinic-Album „Winchester Cathedral“ vor zwei Jahren, sie träten auf der Stelle. Ihr dicht gesponnenes Netz aus Verweisen und Schrulligkeiten schien kein neues Licht mehr in den Clinic-Kosmos zu lassen. „Visitations“ ist nun – wie der Titel schon andeutet – eine Öffnung. Psychedelia und Proto-Punk, 5Os-Electronica und 60s-Exotica lenken die Tracks in immer neue Richtungen, variieren die Fließgeschwindigkeit. Da wirkt manches ähnlich eklektisch wie das Debüt „Internat Wrangler“, und doch hält die etwas an den großen Wirrkopf Joe Meek erinnernde, hallfreundliche Produktion alles zusammen.