Borat :: (Start 2.11.)

Der kasachische Botschafter hat schon protestiert. Ausgerechnet bei Bush beklagte er die herabwürdigende Darstellung seines Landes. Eine Realsatire wie der ganze Film, in dem der Komiker Sascha Baron Cohen als Reporter aus Kasachstan für eine Dokumentation durch die USA pilgert. Borat ist ein unverschämt unbekümmerter Hinterwäldler, der seine Heimat aus Bretterbuden ebenso preist wie seine Familie („Meine Schwester ist die viertbeste Prostituierte der Nation“), seine Haare am Hintern („My back pussy“) fönt und befürchtet, die Juden könnten ihn umbringen. Er uriniert und masturbiert auf offener Straße in New York und will nach Kalifornien – wegen Pamela Anderson, die er in „Baywatch“ sieht. Unterwegs schockiert er verzopfte Feministinnen und mit missverständlichen Anfeuerungen zur Terrorbekämpfung ein texanisches Rodeo-Publikum. Ja, die Witze sind sexistisch und rassistisch, platter Slapstick und voller Fäkalhumor. Aber vieles ist improvisiert. Wenn Cohen alias Ali G die Leute mit Kamera und Mikro überfällt, blamieren jene sich mit peinlich empörten, vermeintlich korrekten Reaktionen auf die plumpen Provokationen.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates