Das Gottesspiel
„Das Gottesspiel“, von Kim Young-ha kommt – ein Jahr, nachdem Korea das Gastland der Frankfurter Buchmesse war – zu einem seltsamen Zeitpunkt. Die Geschichte des namenslosen Schriftstellers, der „Schritt für Schritt zu einem vollkommenen Gott wird“ und dabei einsieht: „In unserer Zeit gibt es nur zwei Wege, wenn man ein Gott sein möchte: die Schöpfung oder den Mord.“. Ein bisschen irre, eher kurz als lang – und so literarisch, ehrgeizig und konstruiert, so sehr ohne echten inneren Drang geschrieben, dass das Buch mit dem Koreanischen Literaturpreis bedacht wurde. „Hochgescheit“ empfindet die „Süddeutsche“ die Geschichte des Schriftstellers, der anderen zum Selbstmord verhilft und sie in Büchern neu aufleben lässt. Doch das Spiel mit Geschlechtern und Desorientierung in einer sich entfremdenden Kultur bleibt aus europäischer Sicht seltsam blutlos. Sogar Schnee und Kälte kommen rüber wie die Abwesenheit von Temperatur. (7,95 Euro)